05Dezember
2015

Nachtrag zu "Encontro das Aguas"


Leider ist wohl ein Teil meines letzten Blogs abhanden gekommen, daher nun der restliche Teil meiner Dschungel-Tour rund um Manaus:

4. Dezember - Freitag
Leichter Regen fällt auf die Plane über mir und weckt mich sanft in meiner Hängematte schaukelnd. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl hier mitten im Dschungel aufzuwachen. Es ist 7 Uhr morgens und ich blicke mich um, neben uns liegt der Fluss und es ist so idyllisch hier. Shelton hat, bevor es anfing zu regnen, bereits über dem Feuer Kaffee gekocht und wir bekommen ein kleines Frühstück bestehend aus Melone und Crackern. Jetzt wird es Zeit unser Nachtlager aufzubrechen. Wir packen ein und fahren mit dem Kanu weiter um im Dschungel wandern zu gehen. Wir laufen 2 Stunden und durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Shelton zeigt uns die Heilpflanzen des Amazonas und bastelt uns Schmuck aus Schlingplanzen. Aus großen Löchern in der Erde lockt er riesige Taranteln zum Vorschein, wir sind beeindruckt und ich bin froh die Taranteln erst jetzt zu sehen, sonst hätte ich wohl nicht schlafen können ;)

      

 Zum Mittagessen kehren wir gegen 13 Uhr zur Lodge des Vortages zurück. Hier haben wir noch eine Stunde Erholungszeit und wir legen uns auf die Liegen Nähe des Bootasanlegers in den Schatten und erholen uns. Der Rückweg mit Kanu, Jeep, Boot und Auto dauert fast den ganzen Nachmittag. Das war zwar ein kurzer, aber sehr schöner Ausflug!

Gegen 18 Uhr erreichen wir wir wieder unsere Reiseagentur und bekommen schlechte Neuigkeiten: Im Norden hat es die letzten 2 Tage ungewöhnlicherweise für diese Jahreszeit viel geregnet und die Straße zum Treeclimbing ist so stark überschwemmt, dass sie nicht passierbar ist. Die Staße ist anscheinend schon bei guten Bedingungen schwer befahrbar und es sieht nicht danach aus, dass wir morgen hinfahren können. Das ist wirklich schade, denn das ist hier im Amazonas schon einmalig, denn die Bäume sind sehr sehr hoch und sonst bekommt man schwer einen tollen Blick von oben über die Baumkronen. Nun müssen wir uns eine Alternative für morgen überlegen und für mich ist sofort klar, welche das sein soll: mit den rosafarbenen Flussdelfinen schwimmen!
Die morgige Ganztagestour ist für ca 35 Personen und beinhaltet eine Wanderung, Delfine und  den Besuch eines indigenen Volks. Das ist mir viel zu viel, ich will ja nicht mit 35 Leuten gleichzeitig ins Wasser zu den Delfinen und das indigene Dorf ist auch nur noch eine Touristenattraktion und nicht mehr ursprünglich. Mato, Tim und ich lassen uns also etwas einfallen: wir buchen nur einen Guide mit Boot und der soll uns am Vormittag zu den Delfinen fahren, also bevor die ganze Meute dort ankommt. Wir zahlen für unsere Individualtour für den Vormittag zwar den gleichen Preis als für den Ganztagesausflug, aber dafür sind wir nur zu dritt und machen nur das, was uns am meisten interessiert! Wir sind happy über den neuen Plan und freuen uns schon auf die Delfine! Den Abend verbrigen wir wieder auf dem großen Platz und genießen tolles vegetarisches Essen und Lifemusik.

5. Dezember - Samstag

Mit dem Boot geht es für 2 Stunden über den Rio Negro. Auf dem Weg passieren wir die erste Brücke im Amazonasgebiet: eine 3km lange Brücke über den Rio Negro, ein mehrere Jahre dauerndes Projekt, für das die Regierung 1 Milliarde Dollar hat springen lassen. Die Brücke wollte ich mir eh noch ansehen und so freue ich mich, dass ich sie nun vom Wasserweg aus bestaunen kann.. Die Fahrt ist in einem recht schnellen Boot und der Fahrtwind ist angenehm. Wir sehen tolle Srände auf dem Weg und ich bin ganz überrascht, denn mit tollen Stränden am Amazonas hatte ich nun nicht gerechnet.

    

Die Zeit im Fluss mit den Delfinen ist einmalig. Es sind frei lebende Delfine, die hier in Strandnähe schwimmen, da sie häufig gefüttert werden. Die ersten 10 Minuten ist noch ein Mann bei uns im Wasser und lockt die Delfine mit Fischen und sie springen für uns aus dem Wasser. Die restliche Zeit schwimmen wir allein mit den Delfinen, Tim füttert sie noch weiterhin mit Fischen und wir sitzen im flachen Wasser und können die zutraulichen Tiere sogar streicheln.. Wir genießen es sehr, dass wir so viel Zeit haben und außer uns niemand hier ist und wir die Delfine so ungestört nur für uns haben. 

       

Nach über 2 Stunden im Wasser unter der knallenden Sonne haben wir dann auch genug und lassen uns noch für einen kleinen Strandaufenthalt an einen schönen Strand bringen. Danach geht es wieder zurück nach Manaus. Vom Hafen laufen wir zurück in die Innenstadt und sehen dadurch noch einen Markt in einer Fußgängerzone. Ich kaufe Gemüse und Kräuter ein und nehme mir vor abends im Hostel mal selber zu kochen. Die reichliche Sonne des Vormittags hat mich ganz schön geschafft. Den Nachmittag verbringe ich im Hostel und ruhe mich aus, koche gemütlich und sitze auf der Dachterrasse.
Morgen geht es mit dem Flieger nach Brasilia und von dort direkt weiter nach Salvador. Die Anreise nach Salvador dauert insgesamt 7,5 Stunden, die Entfernungen in Brasilien sind echt gigantisch! Stefan fliegt am  Sonntag früh ebenfalls los und kommt knappe 3 Stunden vor mir am Flughafen Salvadors an, dort treffen wir uns dann. Ich bin schon aufgeregt und voller Wiedersehensfreude! Die nächsten 6 Wochen reisen Stefan und ich gemeinsam :)