24Oktober
2015

Eintauchen in eine vergessene Welt

22. Oktober 2015 - Donnerstag


Heute morgen geht mein Flug nach Baltra, Flug mit der ecuadorianischen Airline TAME. Dass ich nicht gerne fliege ist ja kein Geheimnis, aber mit dem Schiff braucht man nach Galapagos 4 Tage und das macht natürlich niemand ;) Pünktlich geht es in den Flieger, die ersten Passagiere sind schon seit Quito an Bord. Es gibt Verzögerungen, Durchsagen in kaum verständlichen spanisch und Techniker kommen an Bord. Ich sitze am Fenster und sehe wie an der Turbine neben mir gearbeitet wird, na super! 30 Minuten später werden wir gebeten das Flugzeug zu verlassen, es gibt ein Problem mit der Elektronik der Turbine oder sowas.. Ich bin nervös, auf der einen Seite natürlich aufgrund des Fluges, aber auch weil mich um 12 Uhr mein Schiff am Hafen von Baltra abholt und ich jetzt sehr sehr spät dran bin. Eine Stunde später dürfen wir wieder an Bord des gleichen Flugzeugs, nicht gerade Vertrauen erweckend. Der Start war der schlimmste den ich je hatte, die Turbine neben mir hat dermaßen Lärm gemacht, dass ich dachte die fliegt uns gleich um die Ohren.. Aber ist ja ein Glück gut gegangen, was muss ich auch ans Ende der Welt fliegen, 1000km vom Festland Ecuadors entfernt... ich denke über ein Schiff auf dem Rückweg nach ;-)

Ankunft auf Galapagos! Der Flughafen ist nur ein kleiner Terminal und wir laufen vom Flugzeug erst mal den ersten Land-Leguanen am Rande der Landebahn entgegen :-) Die Freude ist riesig! Ich bin angekommen, mir kommt Wärme von ca. 30 Grad entgegen und mein Boot hat auf mich gewartet :-)

Ich komme an Deck der kleinen Darwin Yacht - das günstigste Boot in Galapagos - aber ich bin begeistert :-) Platz für maximal 16 Reisende und 6 Crewmitglieder. Es ist klein, aber sauber und gemütlich, der Koch ist super, das Essen ist frisch und es gibt immer was vegetarisches für mich :-) und die Crew ist sehr freundlich und zuvorkommend, der Guide lustig und spricht englisch.

      Meine Kabine, ich schlafe oben     

      unser Capitain
 
Und das erwartet mich für die nächste Woche:
  Meine Cruise :)

Nur auf den 3 großen Inseln Santa Cruz, Isabella und San Cristobal gibt es kleine Hafendörfer, alle anderen Inseln sind unbewohnt. Die südlichen Inseln sind die ältesten und sollen am schönsten sein...

Nach einem schnellen Mittag und den ersten 2 Stunden Fahrt erreichen wir eine kleine Bucht, es gibt eine kleine Planänderung, denn wir landen auf Mosquera Island, derzeit leben hier mehr Seelöwen :-)

Wir haben zwar derzeit Pech mit dem Wetter, denn das Meer ist extrem rau, aber dafür haben wir Glück mit den Tieren: Viele Vögel und insbesondere die Seelöwen haben derzeit Junge!!!

Wir sind alle hin und weg und verbringen viel Zeit damit mit den Seelöwen zu spielen und ihr Verhalten zu beobachten und den Babies zuzugucken. Von wenigen Tagen bis zu ein paar Monaten ist alles dabei . Es ist unglaublich, denn die Tiere auf Galapagos haben keinerlei Angst oder Scheu vor Menschen. Sie ignorieren uns oder sind interessiert, wir können alle Tiere aus nächster Näh beobachten. Natürlich ist es verboten zu füttern oder Tiere anzufassen, die Regeln des Nationalparks sind mit die strengsten Weltweit und die vorgegebenen Wege dürfen nicht verlassen werden (damit niemand auf Eier tritt usw)

  sally light foot crab
Seelöwen

             


Unser Programm sieht eigentlich täglich gleich aus: Die Regeln des Nationalparks sehen nur 2 Landgänge täglich vor und auch nur für eine vorgeschreiebene Zeit, damit die Natur und die Tiere geschützt sind. Schnorchelausflüge gibt es on top. Es gibt also täglich um 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr ist erster Landgang und wir gehen ca 1 Stunde schnorcheln, Mittag um 12 Uhr, siesta bis 14:30 Uhr, dann wieder Landgang und schnorcheln und Abendessen um 19 Uhr. Natürlich wird zwischendurch auch gefahren um eine andere Bucht anzusteuern oder zu einem Schnorchelspot zu gelangen. Nach dem Abendessen bekommen wir dann immer ein kurzes Briefing ob wir die Nacht über fahren und wann wir fahren und was am nächsten Tag ansteht..
Heute hatten wir tolles Wetter und somit dürfen wir auch einen tollen Sonnenuntergang genießen.

    

Diese Nacht befinden wir uns noch im Santa Cruz Canal, also in unmittelbarer Nähe der Hauptinsel und in einer Buch; wir fahren diese Nacht nicht, daher bleibt es ruhig und wir können alle gut schlafen
 :-)

 


23. Oktober 2015 - Freitag

Nach dem Frühstück fahren wir zur kleinen Insel South Plaza, bekannt für die Land-Leguane und natürlich werden wir auch wieder von Seelöwen empfangen:-)

     Land-Leguan

     

Am Nachmittag gehen wir das erste Mal schnorcheln; da wir meist 1 bis 1,5 Stunden im offenen Meer sind tragen wir Wetsuits. Wir sehen viele Fische und unsere erste Schildkröte :-)

  Meeres-Schildkröte

  

  

Nach dem Mittag fahren wir weiter nach Santa Fe für einen weiteren Landgang. Ich könnte ewig diese Tiere beobachten, es ist einfach wunderschön :-) Neben Leguanen und Seelöwen haben wir noch die Galapagosschlange gesehen und die Fregattenvögel.

      

    Galapagos-Schlange      

 

  Fregattvogel Baby

Nach dem Abendessen kündigt Billy (unser Guide) an, dass wir um 20 Uhr losfahren; dieses Mal geht es nicht sanft von Bucht zu Bucht, sondern in den Süden übers offene Meer nach Espanola. Billy sagt, das Meer ist derzeit sehr rau und wer nicht seekrank werden will, der sollte um 20 Uhr im Bett liegen: kein Lesen, kein Rumlaufen, nur liegen und Augen zumachen.

Die mesiten nehmen das natürlich nicht ernst, setzten sich mit Buch, Computern oder Tagebuch an Deck und denken sich, dass sie dem schon gewachsen sind. Ich denke mir, ich höre mal lieber auf den Guide und wenn es mir gut geht, dann kann ich immer noch an Deck zurückkehren.. Ich verkrieche mich um um Punkt 20 Uhr in meine Koje. Keine 10 Minuten nach Abfahrt schaukelt es heftig und ich bin heilfoh, dass ich im Bett liege und mich nicht bewegen muss. Ich hoffe nur, dass ich nicht aus dem Hochbett falle... Ich nehme vorsichtshalber eine Reisetablette, kann ja nicht schaden. Meine Zimmergenossin kommt kurz darauf ins Zimmer, sie hat an Deck Tagebuch geschrieben und wollte sogar noch duschen gehen, schafft das natürlich nicht mehr und fällt am Ende sogar ohne sich umzuziehen auf ihr Bett, keine 20 Minuten später verschwindet sie ziemlich grün im Gesicht ins Bad... Am nächsten Tag sehen alle ziemlich gerädert aus, fast alle waren seekrank. Ich kann Euch sagen, nie wieder saß noch jemand lesend an Bord oder ist rumgelaufen während wir gefahren sind; alle waren pünklich zum losfahren immer im Bett ;-)

 


24. Oktober 2015 - Samstag

Ich glaub, ich bin fast die einzige, die geschlafen hat ;-) Nach dem Frühstück gehen wir in Espanola an den Strand - Gardner Bay. 

      yellow walber

  

Leider ist das Wetter regnerisch und wir können diesen herrlichen Strand nicht in vollem Umfang genießen. Nach einer Stunde Spaziergang haben wir Freizeit am Strand und ich lege mich hin. Keine gute Idee: an Bord geht es mir super, ich bin nicht seekrank, dafür schaukelt es jetzt an Land! Ich kann mich nicht hinsetzten ud nicht hinlegen, ich bin Land-Seekrank und das bereits jetzt. Ich versuche wieder rumzulaufen, aber es wird nicht besser, mir ist schwummerig. Dazu regnet es jetzt ach noch. Da die Sicht eh schlecht ist lasse ich den nächsten Schnorchelgang schweren Herzens sausen und lege mich an Bord an Deck. Jetzt gehts mir wieder gut, es schaukelt, ich bin zufrieden :-)

Am Nachmittag machen wir dann unseren zweiten Landgang  auf Espanola- Suarez Point, umgangssprachlich hier auch als Iguana City bekannt, da hier so viele Leguane nesten. Wir haben sehr viele Tiere gesehen:

  Marine Iguanas (Meerechsen)  
Mocking Bird

Paarungszeit der Albatrosse Galapagos Adler Baby    Maskentölpel

       

Fregattvögel

swallow tailed gull Seelöwen Baby, ein paar Tage alt      Albatross

Grasshüpfer

swallow tailed gull Maskentölpel

Das war ein langer Tag und ein ganz besonders schöner Nachmittag, mir geht es wieder besser :-)

Heute Nacht geht es wieder übers offene Meer, wir fahren weiter nach Floreana, aber dieses Mal sind alle besser vorbereitet :-)


Fortsetzung folgt :-)