16Januar
2016

You might get soaked again - trekking in Florianopolis ;)

8. Januar - Freitag

Wir sind ja schon daran gewöhnt ewig im Bus zu sitzen, dieses mal war es sogar recht komfortabel und wir wurden nicht tiefgekühlt. Wir kommen verspätet und einigermaßen unausgeschlafen in Florianopolis Stadt an :) 

 
Hier werden wir nicht bleiben, sondern mit dem Taxi noch an die Ostküste der Insel fahren, der Strand ruft :) Aber erst mal laufen wir vom Busterminal durch die Stadt und suchen das im Lonly Planet empfohlene Cafe Cultura um zu frühstücken. So langsam droht der erste kleine Abschied: zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir verschiedene Unterkünfte; Stefan und ich sind südlich einer Lagune, Marita und Mo nördlich der Lagune in der Nähe der Ortschaft Lago. Wir fahren also mit Taxi gen Osten und setzten Marita und Moritz oben auf einem Berg ab, denn hier liegt ihre idyllische Pousada mit herrlichem Blick auf den Ort und die Lagune. Stefan und ich kommen in unserer Pousada an und erkunden erst mal den kleinen Ort, der nur aus einem kleinen Markt und einem Sushi-Restauarant besteht.

Erst mal schlafen wir ne Runde, der Schlaf im Nachtbus ist schließlich nicht besonders erholsam. Da hier bei uns sonst nix los ist,  laufen wir die ca 45 Minuten Weg entlang der Lagune in den Norden zum größeren Ort. Marita und Mo wollten auch in die Stadt eine neue Badehose für Mo kaufen. Nach fast 4 Wochen zusammen kommt es mir ganz merkwürdig vor ohne die beiden unterwegs zu sein und Stefan ist ganz genervt, da ich in jeden Laden spähe, ob ich die beiden irgendwo entdecke ;)

Wir finden erneut ein Cafe der Kette Cafe Cultura und da es ein nettes Angebot hat und gut besucht ist,  gehen wir hier Abendessen. Der Rückweg kommt uns ewig vor, aber die Abendluft ist angenehm und so schlendern wir zurück zur Pousada.


9. Januar - Samstag

Stefan und ich nehmen heute morgen die Räder der Pousada um wieder in den Ort Lago zu fahren. Wieder im Cafe Cultura angekomen frühstücken wir hier und werden von Marita und Moritz abgeholt. Wir schieben zurück zu unserer Pousada, das ist wohl das letzte Mal dass wir diesen Weg ablaufen. Mit den Fahrrädern geht es aber auch nicht nochmal, die sind echt totaler Schrott, sogar beim Schieben platzt einer der Vorderreifen. 

 
Bei unserer Pousada geht ein Wanderweg los, erst durch Regenwald, dann über Sanddünen erreichen wir den kilometerlangen weißen Sandstrand. Es ist total einsam und die Wellen rauschen mit ordentlich Kraft heran. Wir spazieren den Strand in Richtung Süden, es ist einfach unheimlich idyllisch hier!

 
Nach ein paar Kilometern kommen wir an einem etwas belebteren Strandabschnitt an, hier lassen wir uns nieder und hüpfen in die hereinrauschenden Wellen. Zum Mittag genehmigen sich die Jungs tiefgekühlts Acai, während Marita und ich an Maiskolben knabbern, yammiehh!

Als wir alle genug Sonne, Strand und Meer aufgesaugt haben, machen wir uns auf den Weg in den nahe gelegenen Ort und finden uns in einem Cafe ein, bei Kaffee und Maracujasaft ruhen wir uns aus. Etwas umständlich, aber schließlich schaffen wir auch den Rückweg mit dem Bus. Das Wetter schwenkt bereits um und es nieselt. Wir steigen früher aus dem Bus aus und verabschieden uns für den Abend voneinander. Stefan und ich genießen im Restaurant "Books & Beers" ein richtig tolles Abendessen und Marita und Mo kehren dafür heute im Cafe Cultura ein. Da wir den Weg entlang der Lagune mittlerweile satt haben und es in Strömen regnet, nehmen wir dieses mal das Taxi heim.


10. Januar - Sonntag

Das Wetter hatte es bei meiner bisherigen Reise eigentlich immer ganz gut mit mir gemeint. Hier auf Florianopolis, der letzten Station Maritas & Moritz Reise ist, es nun leider regnerisch. Schade, denn eigentlich wollen wir hier ja Sonne und Meer genießen!

Stefan und ich laufen bei leichtem Nieselregen los. Da wir heute wandern gehen wollen, fangen wir doch jetzt schon mal damit an und laufen wieder zum Ort. Bisschen nass sind wir geworden, aber da ussten wir auch noch nicht wie nass wir noch werden würden ;)

Marita und Moritz holen uns wieder beim Frühstück ab und wir laufen zum Busterminal. Während wir gestern die kilometerlangen Sandstrände im Osten genossen haben, so geht es heute in den unerschlossenen Süden der Insel. Die Buchten sind nicht mit Auto oder Bus erreichbar, sondern nur mit Boot oder durch eigene Kraft: wandern!

Ich freue mich schon riesig, das letzte Mal Wandern war im Chiapada Diamantia und das ist schon über 4 Wochen her! Der Wanderweg hier führt über hügeliges Land, bewachsen mit dichtem Regenwald und es ist wunderschön hier! Dass es nicht ganz so sonnig ist, ist heute eigentlich ein Segen, sonst wäre es wohl ziemlich anstrengend. Es fängt erst wieder an zu nieseln und dann zu regnen. Durch den Regenwald über uns bekommen wir zwar nicht so viel ab, aber der Boden ist matschig. Es hat offensichtluich letzte Nacht auch ordentlich geschüttet. Es macht irre Spaß, wir springen um riesige Matschpfützen herum und bahnen uns den Weg Richtung Bucht. Nach 1,5 Stunden lichtet sich der Regenwald vor uns und es liegt eine einsame Bucht vor uns. Herrlich!!!

Die Bucht ist ein Traum, der Strand ist weiß, hügeliges Land liegt hinter uns, die Bucht ist von sattem Regenwald umgeben. Wir schlüpfen aus den triefnassen und matschigen Turnschuhen und aus den nassen Kleidern und springen in die rauen Wellen! Was für eine Genugtuung :)

Aber was nun? Den Weg zurück gehen? Mit dem Boot zurück fahren? Oder die ca 3-4 stündige Wanderung zur nächsten Bucht in Angriff nehmen. Wir sprechen mit der Gruppe, die sich grad fertig macht mit dem Boot abzureisen, denn sie sind aus der anderen Richtung den langen Wanderweg entlang gekommen und wissen, was vor uns liegt. Sie sagen, es ist beschwerlich und sehr matschig und zudem sehr sehr weit bis zur nächsten Bucht.. Moritz und ich sind für die Wanderung, Marita und Stefan unentschlossen; es regnet mittlerweile stark! Aber schließlich wollen wir was erleben, also auf gehts zur nächsten Bucht! Es geht steiler bergauf, der Weg ist anspruchsvoller, nasser, matschiger und unsere Turnschuhe sind nur noch voller Matsch, genauso wie der Rest von uns :) Es ist irgendwas zwischen eklig, nass, anstrengend und super lustig! So bin ich noch nie gewandert und die anderen scheinbar auch nicht. Moritz geht mit bester Laune voran, gefolgt von einer nur abschnittsweise etwas mürrischen Marita, gefolgt von mir (ich find es lustig) und einem noch mürrischeren Stefan ;) Und dann passiert, was irgendwann passieren musste: Moritz rutscht aus und liegt halb im Schlamm! Und auch davon geht die gute Laune nicht verloren! Er ruft uns zu, an dieser Stelle, die bergab und besonders schlammig ist, ganz vorsichtig zu gehen. Marita und ich passieren die Stelle unversehrt, während Stefan mit Moritz gleichzieht und sich ganau an der gleichen Stelle in den Matsch legt! Blöderweise schürft er sich dabei auch die Hand auf, die gleichzeitig aber auch voller Schlamm ist. Moritz fragt, ob es stark blutet, was Stefan bejaht! #fastverblutet Ich hab mein Erste Hilfe Set dabei und nach kurzer Desinfizierung und Verartzung geht es weiter mit der Matsch-Wanderung durch den Regenwald.. wir können schließlich nicht mehr nasser und nicht mehr matschiger werden ;)

Nach bestimmt 4 Stunden erreichen wir die Bucht! Juhuuuu!!! #überlebt Stefan drückt mir den Rücksack in die Hand "halt mal bitte" und rennt inklusive Turnschuhen und Kleidung ins Meer! Was macht das auch für einen Unterschied? Wir legen die Rücksäcke unter die Bäume und tuen es Stefan gleich, ab in die Fluten! Das ist einfach toll!!

Nachdem wir im Meer zumindest den Matsch abwaschen konnten, spazieren wir triefnass in den nächst gelegenen Ort. Wie sollen wir so nass denn im Bus oder Taxi mitfahren? Da es ein winziges Kaff ist können wir eh kein Taxi finden und lassen uns von einem Cafe ein Taxi rufen. Wir versuchen uns in der Zwischenzeit mit den mitgebrachten Handtüchern zumindest ein bisschen zu trocknen.. Ein Glück nimmt uns das Taxi dann auch mit uns setzt uns an unseren jeweiligen Pousadas ab.

Nachdem wir uns, unsere Kleider und die Turnschuhe gewaschen haben treffen wir uns im "Books & Beers" zum Abendessen. Es ist ein tolles Restauarnt und wir stoßen auf diesen grandiosen Tag an! Sogar Stefan gibt im Nachhinein zu, dass es Spaß gemacht hat und wir sind alle froh über die lustigen Ereignisse des Tages, die keiner von uns wohl je vergessen wird! 

Da wir morgen jeder eigene Wege gehen werden (Marita und Moritz wollen Mopeds leihen und die Insel erkunden) und Stefan und ich werden wohl in die Stadt Florianopolis fahren, ist es jetzt Zeit für den Abschied! Nach 4 Wochen Tschüß zu sagen ist schon schwer und ich bin traurig.. Aber wir hatten eine verdammt geile Zeit zusammen in Brasilien :)

11. Januer - Montag

Nach dem abenteuerlichen Tag gestern ist es heute Zeit für ein bisschen Ruhe. Nach einem gemütlichen Frühstück nehmen wir den Bus nach Florianopolis und gucken uns die Stadt an. Es gibt nicht allzu viel zu sehen und schließlich landen wir wieder im Cafe. Wir trinken grad gemütlich einen Kaffee, da kommen Marita und Morit herein! Wie geil ist das denn? Gestern Abend noch Tschüß gesagt, da treffen wir uns gleich wieder ;) Das Universum möchte wohl, dass wir den letzten Tag noch zusammen verbringen! Marita und Moritz konnten leider keine Mopeds leihen und haben sich daher auch dazu entschlossen die Stadt anzugucken. Wir trinken noch gemeinsam einen Kaffee und machen uns dann gemeinsam auf den Weg Richtung Lagune. Der Himmel reißt jedoch noch auf und die Sonne kommt durch, daher beschließen wir noch mit dem Bus weiter an den Strand zu fahren. Marita & Mo machen schließlich einen Strandspaziergang und Stefan und ich sonnen uns. Abschließend muss Marita natürlich auch den legendären Grillkäse am Strand kosten, das fehlte bisher noch und heute ist wohl auch die letzte Gelegenheit. Bei einem Cocktail in einer der Strandbars lassen wir es uns dann noch gutgehen.

Wo wir schon zuammen unterwegs sind, so können wir auch noch gemeinsam Abendessen. Der Bus zurück in die Stadt ist irre voll, denn alle wollen mit dem Bus zurück in den Ort. Wir haben die Tage ja aufgrund des ständigen Regens kaum Fotos gemacht, da müssen wir zumindest das hier festhalten ;)

  
Da es beim "Books & Beers" viel zu voll ist, wir am Verhungern sind und die anderen Restuarants uns alle nicht zusagen, landen wir zum Abschluss nochmal im Cafe Cultura (die haben die 4 Tage gut an us verdient..). Das Risotto ist lecker und wir sind zufrieden mit der Wahl. Jetzt droht der erneute Abschied, dieses Mal aber wirklich, denn morgen früh geht es für Marita und Moritz zum Flieger. Ein letzter Tag Rio wartet auf die beiden bevor es zurück ins kalte Deutschland geht.

12. bis 16. Januar - Dienstag bis Samstag

Stefan und ich haben genug vom Spaziergang entlang der Lagune, dem Weg zum Ort und von Cafe Cultura ;) Da Marita und Moritz heute früh abgeflogen sind hält uns nichts mehr im Ort Lago, wir haben alles gesehen. Es wird Zeit für eine Veränderung und wir fahren in den Norden der Insel zu unserer neuen Unterkunft. Jetzt sind wir nur eine Straße vom Strand entfernt und lassen es uns die letzten Tage im Norden der Insel noch so richtig gut gehen, schließlich sind es die letzten 4 Tage der gemeinsamen Reise!

Ausblick von der Terrasse unseres Hotels und der Pool:

  

Unser Strandabschnitt hier im Norden ist zwar direkt vor der Tür und muss nicht über lange Wanderungen erreicht werden, dafür ist es hier auch gerammelt voll am Strand..

   

Der Norden der Insel ist nicht nur viel touristischer, erschlossener und voller, es gibt hier auch einen "high-society" Ort, Jurere Internacional! Das ist natürlich auch einen Tagesausflug wert. Wir schlendern hier am Strand Jurere, kehren in einer der Beachbars ein (lecker Sushi) und landen schließlich in einem Beachclub mit großem Pool und Cocktails direkt auf unserem "Himmelbett am Pool" :)

     

Und so genießen wir die letzten Tage am Strand und in Zweisamkeit in vollen Zügen! Das Meer hier im Norden ist sehr viel ruhiger als im Osten oder Süden der Insel, sodass wir auch viel schwimmen können und im Wasser PingPong spielen können. Das Wetter ist auch wieder auf unserer Seite und so haben wir die letzten 4 Tage im Norden noch strahlend blauen Himmel und Sonne pur!

Traurig, wenn die Zeit zuende geht, 6 Wochen Reise gingen schnell um! Es war eine tolle Zeit in Brasilien und der Abschied am Flughafen Florianopolis am Samstag Vormittag ist tränenreich. Es wird jetzt erst mal wieder eine Umstellung alleine unterwegs zu sein..