08März
2016

5 Tage im Torre del Paine Nationalpark - unterwegs auf dem "W"

2. März - Mittwoch

Mit Muskelkater und ziemlich müde müssen wir um 5:45 Uhr raus aus dem Bett.. Ein warmes gemütliches Zimmer nach den Tagen Camping war einfach zu schön und viiieeeelll zu kurz.. Aber wir müssen nun aufbrechen, denn unser Bus fährt 7:30 Uhr ab und wir müssen noch zum Busterminal laufen. Insgesamt brauchen wir 7 Stunden bis nach Puerto Natales, da die Einreise nach Chile an der Grenze einiges an Zeit kostet. An keiner Grenze Südamerikas war die Grenzkontrolle bisher so strikt. Das gesamte Gepäck wird ausgeladen und wird durchgescannt, alles wie am Flughafen...

Am Busterminal in Puerto Natales treffen wir Lukas wieder. Mit Lukas war ich im Hostel in Buenos Aires und wir hatten ihn bereits im Hostel Bariloche erneut getroffen. Wir hatten damals schon Witze gemacht, dass er uns ja unser Zelt abkaufen kann, wenn wir uns im Süden nochmal treffen. Ich gebe zwar die Warnhinweise weiter, dass das Zelt sehr klein ist und wir nicht so zufrieden waren, aber für meinen unschlagbaren Preis von 30€ kann er nicht Nein sagen.. Linda und ich hatten beschlossen, dass uns das Zelten im Nationalpark bei Sturm, Regen und Minusgraden im kleinen (und  undichten) Zelt zu riskant ist, dafür hat es beim "Probecamping" nicht gut genug bestanden. Daher haben wir für die jeweiliegn gebuchten Campground ein Zelt mitgemietet. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass wir das Zelt nicht tragen müssen, die Rucksäcke sind eh schon schwer genug... Trotzdem traurig sich von unserem kleinen Zelt zu verabschieden..

Am frühen Nachmittag kommen wir dann im Hostel an: The Singing Lamb Hostel, eins der besten Hostels meiner ganzen Reise. Die Zimmer sind gemütlich und zur Abwechslung gibt es kein Hochbett, wir haben jeder unser eigenes Bett, was für ein Luxus! Und es gibt noch einen weiteren Luxus: wir haben morgen einen ganzen Tag zum ausspannen, organisieren, packen und schlafen: Ehrlich gesagt haben wir diesen morgigen Tag bei der Planung übersehen, wir haben ihn einfach nicht verplant, was für eine Freude für uns jetzt, denn wir müssen vor den 5 Tagen im Torre del Paine Nationalpark dringend einmal ausschlafen! Und natürlich ist auch wieder einiges zu organisieren.. Fast kommt es uns so vor, als wäre alles was wir bisher gemacht haben die "Vorbereitung" auf das Kommende gewesen, unser Urlaubshighlight steht kurz bevor :)

Als Erstes müssen wir alle unsere Sachen in die Reinigung bringen, allein deshalb ist der morgige Tag schon unglaublich wichtig.. Als nächstes geht es los in die Stadt: spätes Mittagessen und dann mal wieder Outdoor-Equipment-Shops. Wir brauchen dieses Mal deutlich mehr Equipment, wie zum Beispiel einen wärmeren Schlafsack für mich, da wir nun im Süden Patagoniens nachts Minusgrade haben werden, Wanderstöcke (bis zu 120km/h Sturm und steile Auf-und Abstiege mit schwerem Gepäck machen diese wohl notwenig), Gaskocher, Topf, Besteck und und und.. Wir schreiben 3 lange Listen: Was müssen wir ausleihen? Was müssen wir kaufen? Was müssen wir packen? #monsterreise

Die letzten 2 Wochen Wandern und Campen haben uns schon gut vorbereitet, wir wissen was wir bei 5 Tagen für Frühstück, Mittag und Abendessen kaufen müssen. Die entscheidene Frage ist nur, wie viel von allem? Wir wollen auf der einen Seite natürlich nicht zu viel tragen, aber andererseits werden wir um die 25km pro Tag wandern und daher hungrig sein. Ich erinner mich zu gut an den schweren Aufstieg zum Fitz Roy ohne reichhaltiges Frühstück, da ging es mir gar nicht gut. Zusätzlich wird es auch kalt werden und wir werden was warmes zu Essen haben wollen.. Der Nachmittag ist mit Erkunden der Stadt und Besuch der vielen Outdoorläden schnell um. Ausnahmsweise gehen wir mal zu einer vernünftigen Uhrzeit Abendessen und schon um 22 Uhr!!! ins Bett. Endlich mal schlafen :)

3. März - Donnerstag 

Ausgeschlafen, gemütliches Frühstück und heiße Dusche! Der Vormittag ist schnell um, wir sollten uns auf den Weg machen,es gibt heut noch einiges zu tun: Zuerst zum Geldautomaten, Geschirr undTopf im kleinen Krimkrams-Laden gekauft und los zum Supermarkt und einem kleinen Laden mit Trockenobst -gemüse und Nüssen. Wir kaufen unsere Verpflegung für 5 Tage... Das heißt im Großen und Ganzen:

Frühstück: Oat-Meal mit Nüssen; Mittag: Müsliriegel; Abendessen: Pasta mit Tomatensauce für 3 Abende und 1 Mal Kartoffelpürree mit getrockneten Champignons und Zwiebeln; Snacks für Zwischendurch: Trockenobst, Kekse und Schokolade. Dazu brauchen wir natürlich auch noch andere Dinge, wie Klopapier, Müllsäcke (falls es regnet um alles zusätzlich trocken zu halten) und Zipperbeutel... Das wird ganz schön schwer das alles zu tragen... Auf dem Rückweg gehts nun zum Rental-Shop: Gaskocher, Schlafsack & Wanderstöcke ausgeliehen. Mein jetziger Schlafsack ist ungefähr 10 Mal so groß wie den, den ich aus Deutschland mitgebracht habe. Mein eigener Schlafsack ist für Komfort-Zone 2 Grad, jetzt habe ich einen für bis zu -6 Grad. Allein der Schlafsack ist so groß, dass mein großer Backpack komplett ausgefüllt ist.. Ziemlich großes Monster! :) Nachdem wir alles zum Hostel begracht haben, gehen wir zum "free-info-talk". In der Bar, die zum Rental-Shop gehört, wird täglich um 15 Uhr eine Inforunde veranstaltet, die ungefähr 1,5 Stunden dauert.. Hier geht es nochmal um den gesamten Trek: wie kommen wir zum Park, Unterkünfte und Buchung der Campgrounds, Wanderstrecke an sich, was packt man an Klamotten, was an Essen und Trinken und vieles mehr. Wir haben das Gefühl gut vorbereitet zu sein, haben wir doch alles vom Infotalk bereits berücksichtigt :)

Und nun kläre ich Euch mal auf, warum wir immer vom "W-Trek" im Torre del Paine sprechen. Mit dem Bus fahren wir bis nach Pudeto und nehmen von dort den Catamaran über den Pohoe Lake bis zum Paine Grande Shelter. Am ersten Nachmittag werden wir dann in den Westen bis zum Grey Glaciar wandern und dort die erste Nacht campen. Von Tag 2 bis 5 wandern wir dann das gesamte "W" von West nach Ost ab und werden am letzten Tag am frühen Nachmittag beim Hotel Las Torres unsere Wanderung im Osten des Parks beenden und mit dem Shuttlebus aus dem Park hinaus fahren:



Nach dem Info-Talk gehen wir die letzten Kleinigkeiten einkaufen und gehen Essen und unsere Wäsche von der Laundy abholen. Jetzt beginnt die eigentliche packaction...

 

Obwohl wir den ganzen Tag Zeit hatten, ist es wieder spät geworden und erst gegen 1 Uhr nachts sind wir fertig. Wir hätten das alles auch sicherlich schneller hinbekommen, aber irgendwie macht ja auch die Planung und Organisation schon Spaß :) Wir sind aufgeregt, morgen früh geht es los :)))

4. März - Freitag

Mit dem Bus brauchen wir 3 Stunden zum Parkeingang, hier warten wir auf unseren Catamaran. Der See hat eine unglaublich schöne Türkisfarbe und wir sehen bereits die schönen Berge, die für die nächsten 5 Tage unser Wanderziel sein werden :) Die Catamaranfahrt dauert eine gute halbe Stunde und ist bereits eimalig schön. Die Spitze der Berge sind ein bisschen in Wolken gehüllt, die Sonne fällt durch die Wolken auf das türkise Wasser und es ergibt ein glitzerndes farbintensives Bild.. das werden wundervolle 5 Tage, da bin ich mir hier schon sicher!

   

Wir kommen am Paine Grande Shelter an, unser Ausgangspunkt! Unser heutiges Tagesziel ist das Camp Grey, 11 Kilometer von hier entfernt. Es ist ziemlich kalt und windig. Die erste halbe Stunde mit Wanderstöcken ist erst mal ungewohnt, aber wir gewöhnen uns schnell daran und wollen sie danach nicht mehr missen.

   

Wir treffen ein nettes deutsches Ehepaar mit denen wir ab und zu am ersten Tag gemeinsam wandern, lustigerweise haben wir drei Mädels alle den gleichen Rucksack :) Der Wanderweg ist heute bereits ordentlich bergig und der Rucksack mit dem gesamten Essen noch schwer. Aber dafür ist heute nur ein halber Wandertag und mit 11km der bei Weitem kürzeste ;) Wir laufen fast den ganzen Nachmittag entlang wunderschöner Lagunen, da wir immer Näher an den Gletscher Grey herankommen wird es kühler und wir sehen riesige Eisschorlen im türkisen Wasser... Da es recht wolkig ist werden wir auch nicht durch die Sonne gewärmt und der Wind ist eisig, gut dass wir uns warm laufen :) Die Wolken geben jedoch ein tolles Fotomotiv, aber seht selber :)

      

Wir kosten die 11km Weg bis auf letzte aus und machen viele Stops:) Daher ist es auch schon recht spät, als wir im Campground ankommen. Ein Glück steht unser Zelt schon! Im Vergleich zu unserem Minizelt ist es ein LUXUS! Wir haben ein Vorzelt für die Schuhe und Wanderstöcke und drinnen müssen wir mal nicht die Backpacks umarmen um Platz zum Schalfen zu haben ;) Es bleibt jedoch auf unserer ganzen Tour das einzige Zelt mit Platz... 

 


Im Nationalpark ist es verboten draußen zu kochen, die Brandgefahr ist einfach zu groß, es ist hier schließlich fast immer windig.. Also gehen wir in die windgeschütze Hütte um zu kochen und genießen unsere erste selbst gekochte Pasta auf dem Trek. Nach einem langen Wandertag schmecken die unglaublich gut... yammiehhh

5. März - Samstag

Wir haben einen laaanagen Tag vor uns, daher gibt es dieses Mal auf unserer Wandertour auch einen Wecker, bis 11 Uhr schlafen können wir uns nicht erlauben. Da wir die Campgrounds vorbuchen mussten gibt es auch keine Chance, wir MÜSSEN heute Abend im gebuchten Camp ankommen, ansonsten haben wir keinen Schlafplatz. 

Das Wetter heute ist wieder sonnig und ein paar Wolken am Himmel, die zum Fotografieren sicher vorteilhaft sind :) Aber was heute dazu kommt ist ein heftiger Sturm! Wir können es gar nicht glauben, wir haben sowas noch nie erlebt;  dass einen der Wind so umpusten kann. Wir sind heilfroh über unsere Wanderstöcke, bei heftigen Böen lehnen wir uns auf die Stöcke um uns etwas Halt zu geben. Dennoch wird Linda einmal ordentlich zur Seite gepustet und ich falle einmal in einen Busch und einmal werde ich von den Stufen einer Brücke so stark von einer Böe erfasst, dass ich seitlich runterfalle. Ein Glück habe ich mir nicht wehgetan und im Nachhinein war das ein witziges Erlebnis, dennoch haben wir Respekt vor dem Wind!Später wird uns erzählt es waren um die 85km/h...

Aber  zurück zum Anfang. Am Morgen gehen wir zuerst zu einem Aussichtspunkt, um uns den Gletscher Grey noch aus der Nähe anzusehen. Und nun geht es erst mal die 11km zurück, die wir gestern hergekommen sind! Das häufige Rauf und Runter des gestrigen Weges noch gut in Erinnerung wissen wir schon dass uns ein anstrengender Vormittag erwartet :)

  

Um die Mittagszeit erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt von gestern, dem Paine Grande Shelter. Wir machen einen kleinen Stop und wärmen uns im Refugio kurz auf. Nun geht es weiter in die entgegengesetzte Richtung, 7,4km bis zum Camp Italiano. Das ist jedoch noch nicht unser finales Ziel für heute Abend, denn im Camp Italiano können wir ohne eigenes Zelt nicht bleiben. Unser Camp inclusive Zelt ist das Camp Frances (liegt zwischen Italiano und Cuernos, fehlt in der Karte oben), ungefähr 2 km weiter.  Über unseren Weg muss ich ja nicht viel sagen oder wiederholen, wie unglaublich unglaublich schön die Natur hier ist, denke die Bilder sprechen da ganz für sich (und man bedenke, dass Fotos nie wirklich widergeben wie schön es in echt war...)

    

Unser erster Tag mit einer Strecke von über 20km! Inclusive dem ersten Aussichtspunkt heute morgen sind wir gute 23km gelaufen. Das macht sich natürlich ordentlich bemerkbar und wir sind ausgehungert und freuen uns auf unsere Pasta :) Unser Zelt ist auf einem Holzplateu gebaut, bei der dünnen Isomatte wird das eine harte Nacht.. Nur über den schweren Moster-Schlafsack bin ich doch echt froh, zumindest friere ich jetzt nachts nicht mehr..

 
6. März - Sonntag

Heute bekommen wir eine kleine Pause vom Tragen unserer Backpacks. Wir legen nur mit unserem Tagesrucksack bepackt den Weg zurück zum Camp Italiano zurück und machen uns dann auf den Weg die Mitte des "W" hinauf. Das Valley Frances ist ein Aufstieg das gesamte Tal hinauf bis zum Britannico Lookout. Wir sind froh das ohne Rücksäcke machen zu können, geht es doch auf dem Hinweg 3,5 Stunden nonstop nur bergauf, meist über Geröll, Steine und Felsen. Der Weg ist unglaublich anstrengend, aber wir sind umgeben von Gletschern und Wäldern und die Sonne scheint bei strahlend blauem Himmel auf uns hinab!

        

Als wir wieder in unserem Camp Frances ankommen sind wir schon gute 7 Stunden gewandert. Das war sooooo schön!!!! Und wir haben so ein verdammtes Glück mit dem Wetter.. Wir machen kurz Rast und holen unsere Backpacks beim Refugio ab. Ich hatte schon ein bisschen meine gesamten Sachen auf dem Rücken vermisst ;) Der Weg vom Camp Frances zum Camp Cuernos sind nur 3,5km, aber die haben es ganz schön in sich. Am Berghang müssen wir erst den ganzen Weg bis zur Lagune hinabsteigen und dann wieder zum Camp hinauf...
   

Nach 2 Nächten im Zelt haben wir uns heute Abend auf unser Domo gefreut. Eine Art Riesenzelt mit Hochbetten drin. Es sollte dort eigentlich warm drin sein und uns ein Nacht erholsamen Schlaf bieten. Aber da haben wir wohl falsch gedacht oder einfach Pech gehabt. Denn durch die Größe des Domos heizt es sich nicht auf und es gibt keine Heizung drinnen. Wir frieren mehr als in der normalen Nacht im Zelt und zusätzlich roch es streng nach Plastik.. Nie wieder Domo!!! 

Wir kochen unsere letzte Ration Pasta, so langsam wird das Gepäck immer leichter, jujuuu :) Wir haben eigentlich ganz gut gepackt, haben wir doch genug zu Essen mit, aber auch nicht zu viel.. Na ja fast... Linda hat nur irgendwie ein bisschen zu viel Trockenfrüchte und Nussmischung mitgenommen, ich habe einen 1L Zipperbeutel gepackt und Linda einen 3L. Nachdem ich das gesehen habe, bin ich echt in einen Lachanfall verfallen und musste ein paar Tränen vergiessen, so ein 3L Beutel sah irgendwie so überdimensional riesig aus #MonsterZipper Da sie es nicht alles tragen will und es doch ein bisschen viel ist, gibt es also zahlreiche Snacks mit Trockenobst tagsüber. Uns wurde beim Info-Talk der Rat gegeben, beim Wandern muss man IMMER essen, BEVOR der Hunger kommt. Wenn man erst ißt, wenn der Magen schon knurrt, ist es zu spät und ungesund wegen der körperlichen Anstrengung... Linda hält sich an den Plan, was zu recht spaßigen Unterhaltungen führt, wenn ich davon rede, hungrig zu sein und Linda im Gegenteil immer satt ist ;) Wir sind so albern, das liegt sicher an dem Schlafmangel und der Anstrengung, aber selbst Linda mit dem 3L Beutel Trockenobst auf dem Trek zu sehen hat schon ausgereicht mich in Lachanfälle zu versetzten.. Klingt wohl komisch, war aber so :)))

  

7. März - Montag

In Patagonien sagt man, man erlebe 4 Jahreszeiten an einem Tag. Wir hatten bereits Sonne und strahlend blauen Himmel, wir hatten 85km/h Sturm und herbstliches Wetter und heute haben wir das erste Mal Regen. Wir packen alles in die mitgebrachten Müllsäcke um alles ordentlich wasserdicht verpackt zu haben. Wir sind nicht mal schlecht gelaunt, dass das Wetter nicht sonnig ist, denn es ist auch ein tolles Erlebnis die heftigen Wetterumschwünge Patagoniens mitzuerleben. Und zu der heutigen Wandeung ist so ein bisschen regnerisches Wetter iirgendwie auch passend.. Wir laufen heute vom Camp Cuernos bis hoch zum Camp Chileno, dem fast nördlichsten Punkt des "W" in westlicher Richtung. Die Landschaft hat sich stark verändert, asntelle von Gletschern sind wir nun über grüne Wiesen unterwegs und erreichen ein wunderschönes Tal...

     

Wir sind froh heute Nacht wieder im Zelt unterzukommen. Wir kochen heute ausnahmsweise keine Pasta, denn die haben wir schon verputzt. Für den letzten Abend haben wir uns Insant-Kartoffelpürree und getrocknete Zweibeln und Champignons mitgebracht. Wir sind heute 20km gelaufen und auf der Packung steht "Für 4 Portionen". Also ißt jeder zwei. Es schmeckt lecker, aber als wir jeder unsere 2 Portionen aufgegessen haben, gucken wir uns an. Und nun??? Das war wie eine Vorspeise, wir wollen PASTA!!! Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ausgehungert wir abends immer waren. (Sogar Linda trotz Trockenobst ;) Wir setzten uns ins Refugio und ich werde zu einem Glas Wein und einem Stück Kuchen eingeladen (die Leute im Refugio haben Verpflegung gebucht und es war was übrig..) Das ist ein Traum, yammieehh. Linda ißt währenddessen die teuersten Kartoffelchips ihres Lebens, aber was sollen wir machen? Die Lust auf was salziges war einfach zu groß und wir sind hungrig.. Pasta ist einfach besser, merken wir uns fürs nächste Mal ;)

Es ist noch regnerisch und wir verkriechen uns in das kleine Minizelt, das mal wieder auf hartem Holzplateu aufgebaut ist. Das wird eine kurze Nacht, denn um 4 Uhr müssen wir raus. Wir haben von hier einen 2 stündigen Aufstieg vor uns, den wir im dunkeln bewältigen müssen. Um 5 Uhr wollen wir loslaufen, um 7 Uhr zum Sonnenaufgang beim Aussichtspunkt auf die berühmten Torres sein. Immerhin ist der Park nach diesen Türmen benannt und der legendäre Sonnenaufgang bei den Türmen berühmt.. Hoffen wir nur, dass wir bei dem bedeckten Himmel überhaupt einen Sonnenaaufgang sehen werden und sich das frühe Aufstehen und der harte Aufstieg lohen werden...

8. März - Dienstag

Es ist 4 Uhr morgens und unser Wecker klingelt. Es ist eisig kalt draußen und stockdunkel. Wie sollen wir denn so nur aus dem Schlafsack kommen? Aber der strahlende Sternenhimmel draußen gibt uns die notwendige Motivation aufzubrechen. Der Himmel hat aufgeklart, keine Wolke zu sehen... das vesrpricht einen grandiosen Sonnenaufgang. Und so schaffen wir es pünktlich um 5 Uhr mit unserem Tagesgepäck den Aufstieg im dunkeln zu beginnen! Es geht steil, steil, steil bergauf und das für 2 Stunden. Während ich beim morgendlichen Aufstieg beim Fitz Roy ordentlich zu kämpfen hatte haben wir heute die Rollen getauscht. ich bin hellwach und hibbelig, voller Vorfreude und Linda ist noch nicht ganz wach und hat mit der frühen Stunde mehr zz kämpfen. Aber Aufgeben gibt es nicht, wann hat man schon die Möglichkeit den Sonnenaufgang über den Torres zu sehen?

Wir sind sooo stolz auf uns als wir pünktlich um 7 Uhr den Aussichtspunkt erreichen. Noch liegen die Türme im dunkeln, aber dann fällt das erste Licht des Tages auf die Berge. Wir setzten uns auf die großen Felsen und genießen den Anblick! Es ist bitterkalt hier oben und wir genießen unser Frühstück mit diesem atemberaubenden Anblick! Gegen 7:20 werden die Türme dann an in gelbes, orangenes und final ein unglaubliches rotes Licht getaucht.. 
   
Wir bleiben trotz Frierens dann doch ziemlich lange auf dem Aussichtspunkt und sind schließlich ganz alleine hier.. Erst um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück. Das war ein wirklich beeindruckendes Finale unserer 5-tägigen Wanderung!!!

Wir sammeln auf dem Rückweg unser Gepäck im Camp ein und machen uns auf dem Weg zum Hotel Las Torres, dem Ein-, bzw. Ausgang zum Park. Der Himmel bleibt blau und die Sonne scheint, was für ein wundervoller Tag. Wir sind dazu auch noch sooo stolz auf uns!!! Wir genießen die Landschaft nochmal in vollen Zügen...

  

Wir sind ziemlich traurig, adss die Wanderung nun zuende ist, haben wir uns doch ans Camping und Wandern mit unseren Backpacks gewöhnt und die tägliche Bewegung tat so gut! Außerdem war die Wanderung des "W" unser Urlaubshighlight und jetzt haben wir das Gefühl, unsere gemeiname Reise geht dem Ende zu...

Wir erreichen den Shuttlebus bereits um 13 Uhr und müssen dann am Busterminal noch bis 14:30 auf unseren Bus warten. Puert Natales erreichen wir gegen 17 Uhr und haben wieder unser Orga-Programm  vor uns, was auch sonst ;) Equipment zurückgeben, in den Supermarkt, umpacken, Abendessen! 

Und dann fallen wir ins Bett, man sollte meinen todmüde und erschöpft, aber eigentlich fühlen wir uns einfach nur erholt! Die Landschaft, die Natur und das Wandern haben uns einfach gut getan! Ich kann mir noch gar nicht vorstellen jemals wieder in eine hektische Großstadt zurückzukehren... Patagonien ist definitiv neben Galapagos mein Highlight Südamerikas!!!