Berichte von 01/2016

31Januar
2016

Wochenmarkt in Montevideo

29. bis 31. Januar - Freitag bis Sonntag

Die letzte Partynacht in Punta del Este sitzt noch in den Knochen, daher fahren Marius und ich erst am Nachmittag mit dem Bus ab. Mit ein Mal umsteigen erreichen wir erst spät das Busterminal von Montevideo. Nach kurzem Stop bei der Touristeninformation haben wir dann auch schon eine Stadtkarte und wissen, wie wir mit dem öffentlichen Bus zum Hostel kommen. Die Stadt macht auf den ersten Blick einen sehr europäischen Eindruck. Die Stadt ist klein und sieht sauber und aufgeräumt aus. Große Palmen säumen das Stadtbild und hin und wieder fahren wir an großen Parks vorbei und großen Plätzen, auf denen Tango getanzt wird. Mir gefällt Montevideo auf Anhieb.

Unser Hostel ist von außen ganz unscheinbar in einem Altbau. Als wir die große Diele betreten fällt Marius und mir erst mal die Kinnlade runter, so ein chices Hostel haben wir noch nicht gesehen. Hohe Decken, überall Grünpflanzen, eine Wendeltreppe führt hoch zu den Schlafsälen und gemütliche Sofas im offenen Aufenthaltsraum, der sich zum Hinterhof mit großem Pool öffnet! Na da haben wir ja einen Glücksgriff gemacht! Für drei Nächte habe ich gebucht, die Planung was ich danach mache und wo ich Carneval verbringe, ist noch offen.

Mittlerweile haben wir so viel Kochequipment, dass Kochen schon richtig spaß macht, denn wir haben viele Gewürze und Lebensmittel bereits dabei. Es ist eh schon spät und wir noch müde. Also kurz noch einkaufen, kochen und Laundry abgeben, dann falle ich ins Bett!

Es ist Samstag morgen und es gilt Montevideo zu entdecken.. mittlerweile wissen wir ja, wie die erste Stadterkundung am meisten Spaß macht: mit dem Rad! :) Wir leihen die teuersten Räder meiner Reise aus, dafür aber auch die mit Abstand am besten. Wir haben gute Mountainbikes und uns schließt sich noch ein Mädel aus Amsterdam an. Zusammen geht es entlang der langen Promenade, die extra für Spaziergänger, Radfahrer und Jogger herrlich autofrei eingerichtet ist und entlang der Wasserfront führt. 

  

Wir gucken uns die Strände Montevideos an (wenn man sonst keinen Strand in der Nähe hat ja ganz ok, aber für uns jetzt nicht besonders einladend um da schwimmen zu gehen). Wir machen nur eine kurze Rast für Apfel und Wasser und weiter geht es zu den Parks und das Umland. Wir machen einen großen Kreis und fahren durch die Wohngebiete wieder zurück bis zur Altstadt. Da diese besser zu Fuß zu erkunden ist bringen wir die Räder wieder zurück und gehen zu Fuß noch kurz durchs Zentrum. Marius und ich gehen bei einem Istanbul Restaurant essen, endlich mal was anderes :) Anders als wir es zuhause kennen ist in Südamerika Samstag Abend kein guter Zeitpunkt mehr durch die Stadt zu bummeln und das Zentrum anzugucken. Alles macht aus Sicherheitsgründen früh dicht und alle Geschäfte sind doppelt und dreifach verbarrikadiert. Dementsprechend sind auch nicht so viele Leute auf den Straßen unterwegs. Man muss sich die Städte eigentlich immer wochentags angucken, das hatten wir in Rio und Sao Paulo auch schon bemerkt..

    

Das war ein ziemlich heißer und langer Tag auf dem Rad und wir haben noch einiges an Planung vor uns. Daher machen wir es uns im Aufenthaltsraum mit Guidebook und Tablet gemütlich und recherchieren für die Weiterreise.

Marius will sobald wie möglich nach Buenos Aires aufbrechen. Ich dagegen habe ja noch viel Zeit bis mich Linda am 19. Februar in Buenos Aires besucht. Für mich ist die dringenste Frage: wo verbringe ich Carneval? Zurück nach Brasilien ist zu weit und zu teuer, in Argentinien wird fast nirgends Carneval gefeiert und daher bleibt am Ende meiner Recherche Montevideo der beste Ort um einem traditionellen Carnevalsumzug beizuwohnen. Am Donnerstag und Freitag nächste Woche sind hier die großen Paraden in den Straßen. Da ich aber nicht so lange in Montevideo bleiben will, entscheide ich mich dazu, mir vorher noch ein bisschen das Inland Uruguays mit den riesigen Weideflächen, den Farmen und den Gauchos anzugucken :) Ich buche Montag bis Donnerstag für 3 Nächte ein Zimmer auf einer Pferdefarm drei Stunden nördlich von hier. Mit Planung kann so ein Abend schon mal schnell umgehen und im Aufenthaltsraum trifft man auch immer viele Leute und verquasselt sich. Aber es ist ja Samstag Abend und da kann man ja nicht im Hostel zumsitzen. Marius, Michael aus Hamburg und ich machen uns mit dem Bus auf den Weg in das Ausgehviertel Montevideos. Nach einigem Suchen finden wir dann auch die uns empfohlene Bar und testen uns durch die Bierkarte. Ich werde auf dieser Reise noch zu einer Biertrinkerin, ist immer am günstigsten und häufig wird schon von kleineren Lokalen selbst gebraut.. Aber ich freue mich schon darauf in Argentinien dann zu Wein zu wechseln ;)

Am Sonntag verwandeln sich große Teile der Straßen Montevideos in einen gigantisch großen Wochenmarkt. Hier gibt es ALLES zu kaufen. In ganzen 3 Stunden habe ich nicht annähernd alles gesehen und überall gucken können, was es alles zu kaufen gibt. Von Haustieren, Gewürzen, Obst, Gemüse, Fleisch, Kosmetik, Baumarktartikel, Kleidung, Bücher, Elektronik, Möbel und und und... Es ist so wühlig auf dem Markt, dass Marius und ich uns verlieren und nicht mehr wiederfinden. Da ich die nächsten 3 Tage auf einer Farm verbringe - ohne Geschäfte, Supermarkt oder Restaurants - wäre ich auf die sehr teure Verköstigung der Estancia angewiesen. Daher kaufe ich auf dem Wochenmarkt Obst, Gemüse, Nachschub an Gewürzen und Reis für 3 Tage ein, es ist alles sehr viel günstiger als im Supermarkt und alles zusätzlich auch noch frischer. Voll bepackt mache ich mich auf den langen Weg zurück zum Hostel. Ich packe für morgen und koche ein frühes Abendesssen. Den Abend verbringe ich mit Blog schreiben, Fotos sortieren und Sicherung meiner Fotos in der ICloud und auf meinem USB Stick.. Gibt ja immer was zu tun auf Reisen ;)

 

29Januar
2016

La Mano - Los Dedos - Punta del Este

27. bis 29. Januar - Mittwoch bis Freitag

Nach der Abgeschiedenheit der kleinen Küstenorte Punte del Diablo und Cabo Polonia geht es nun in einen "high society" Badeort. Von den Backpackern in den kleinen Dörfern haben wir bereits gehört, dass unter den Travellern dies kein beliebter Ort ist.. Hotelkomplexe säumen den Strand, Stadtteile mit teuren Villen, Yachthafen und alles ist extrem teuer. Marius und ich versprechen uns demnach nicht besonders viel von diesem Stop, aber wir wollen uns schließlich selbst ein Bild davon machen.

Wir checken im Hostel ein und machen uns erst mal auf zum Wahrzeichen der Stadt: La Mano (der Hand im Sand), auch genannt "Los Dedos" (die Finger) vom chilenischen Künstler Mario Irarrázabal. Wir haben tolles Wetter und der Strand ist herrlich.. Der erste Eindruck von Punta del Este ist gar nicht mal so schlecht. 

   


Da es schon spät ist und die Retsaurants teuer, wie überall in Uruguay, kochen wir wieder. So oft wie in Uruguay habe ich noch nie gekocht auf meiner Reise. Da das wohl allen Backpackern so geht sind die Hostels aber auch darauf vorbereitet und haben gut ausgestattete Küchen zur Nutzung.

Den Donnerstag starten wir wieder sportlich: die Stadt wird am besten mit dem Fahrrad erkundet! Mit oldscool-Cityrädern klappern wir die Küste ab, das Wetter ist bombastisch! Der Ort ist extrem chic, überall sind Villen und am Hafen liegen Yachten. Natürlich ist das ordentlich Kontrastprogramm zu den Dörfern mit Sanddünen und ohne Strom, aber auch hier gefällt es mir gut und ich genieße den Ausflug.

  

Nach ein paar Stunden auf dem Rad in der heißen Sonne brauche ich eine Pause. Marius radelt weiter zu der 10km entfernten Villa Casapueblo, das ehemalige Haus des Künstlers Carlos Páez Vilaró, das jetzt als Museum genutzt wird.. Ich gehe zum Hotel zurück und fahre mit dem Bus hin. Witzigerweise brauchen wir beide fast gleich viel Zeit um dort anzukommen und wir treffen uns auf der Dachterrasse bei einem Kaffee und uruguayischem Dulce de Leche Gebäck wieder :)

Der Inhaber der Villa ist Künstler und hat sowohl die Villa selber konstruiert als auch die ausgestellten Gemälde selbst gemalt. Es läuft auch ein Film über sein Leben, wie er von seinen Reisen um die ganzen Welt für seine Kunstwerke inspiriert wurde.



Zurück im Hostel wird dann gekocht und Billiard gespielt. Dabei wird mit Bier vorgeglüht, denn es heißt das Nachtleben Punta del Estes auszutesten. Mittlerweile sind wir eine große Truppe und es gibt auch noch einen Geburtstag zu feiern. Gemeinsam geht es in eine Bar und dann in einen Open Air Club.

Ein Glück müssen wir am nächsten Tag erst um 12 Uhr aus dem Zimmer auschecken und können am Nachmittag stündlich einen Bus nach Montevideo nehmen, sodass es keinen Abreisestress gibt..

Punta del Este hat uns positiv überrascht, die malerische Idylle gab es hier zwar nicht, aber wir hatten dennoch tolle 2 Tage!

27Januar
2016

Kein Strom, keine Autos, kein Internet - die Abgeschiedenheit von Cabo Polonia

25. bis 27. Januar - Montag bis Mittwoch

Der Abschied von Punta del Diablo war schwer, aber ich wusste, dass mich erneut ein malerischer kleiner Ort erwartet: Cabo Polonia!

Nur 2 Stunden südlich von Punta del Diablo liegt ein ganz abgeschiedener Ort: es gibt hier keine Autos, keinen Strom und daher auch kein Internet. Am Busterminal kommen Marius und ich an und nehmen von hier aus einen der Trucks, der uns über die 10km langen Sanddünen bringt. Die letzten Kilometer fahren wir am Strand und dann taucht in der Ferne bereits der Leuchtturm und die ersten Holzhüttchen auf.

Unser Hostel hier ist ein zusammengezimmerter Bretterverschlag, kunterbunt und äußerst gemütlich! Es wird von einem jungen Ehepaar geführt, die sehr gastfreundlich und lieb sind. Willkommen zuhause!

  
Marius und ich haben im Grunde die gleiche Reiseroute bis Montevideo und haben daher beschlossen die Tage zusammen weiterzureisen. In Cabo Polonia kommen wir für 2 Tage unter, da der Ort winzig ist und fast nur aus Hippimärkten, dem Leuchtturm, Sanddünen und kilometerlanegn Sandstränden besteht sollten 2 Tage wohl reichen. Ich kann Euch sagen, ich hätte hier auch ne ganze Woche verbringen können, wieder ist es unglaublich idyllisch und malerisch hier, alle sind unglaublich nett und gastfreundlich und die Stimmung ist familiär.

Abends sitzen wir bei Lagerfeuer draußen und es wird wieder die ganze Nacht musiziert. Abends wird es hier deutlich kälter als ich es von Brasilien gewohnt war und es ist herrlich nach einem heißen Tag die kühle Brise auf der Haut zu spüren..

Die 2 Tage in Cabo Polonia verbringe ich in den Sanddünen, am Strand, beim Beobachten der Seelöwen auf den Felsen rund um den Leuchtturm und auf den Hippi Märkten. Uruguay ist ein teures Land und da hier in der Abgeschiedenheit die Restaurants nochmal teurer sind, wird abends im Hostel wieder gekocht. Da es keinen Strom gibt kochen wir bei Kerzenschein :)

    

   

24Januar
2016

Das malerische Fischerdorf Punta del Diablo

20. bis 24. Januar - Mittwoch bis Sonntag

Der Kontrast von Brasilien und Uruguay könnte nicht stärker sein. Ich bin nur 8 Stunden bis zur Grenze Chuy gefahren (übrigens die komischste Grenzstadt in der ich bisher war, das glich eher einer Geisterstadt..) und von der Grenze mit einem weiteren Bus 2 Stunden bis nach Punta del Diablo. Landschaftlich hat sich alles verändert. Während Brasiliens Strände von tropischem Regenwald gesäumt sind, so sind hier Dünen und Gräser präsent. Doch Uruguays Strände müssen sich nicht vor denen Brasiliens verstecken, es ist wunderschön hier! Der kleine Ort Punta del Diablo ist ein altes Fischerdorf mit nur 700 Einwohnern. Mittlerweile gibt es ein paar Hostels, da der Charme der malerischen Küste Uruguays sich langsam rumspricht. Es ist so unglaublich idyllisch hier, alles verspüht einen ganz eigneen Charme, es liegt eine unglaubliche Ruhe in der Luft, die Welt steht hier noch still.. 

  

Statt 2 Nächte bleibe ich am Ende 5 Nächte hier. Im Hostel ist es wie in einer großen Familie, es wird zusammen gekocht, Hunde und Katzen liegen vor dem Haus und die Travellor liegen in den Hängematten vor dem Haus im Schatten. Abends wird draußen ein Lagerfeuer gemacht und Musiker aus der ganzen Welt machen hier gemeinsam Musik.. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie unglaublich wohl ich mich hier gefühlt habe, das war mein perfektes Paradies um auszuspannen und die Schönheit der Küste zu genießen!

Die Leute, die man trifft machen natürlich auch viel aus, mit Marius aus Zürich und Marcos aus Argentinien war ich viel am Strand und abends in der BeachBar auf ein Bier.

     

Der Nationalpark Santa Teresa liegt auch direkt vor der Tür. Was ich bisher auf meiner Reise noch nicht gemacht habe ist Reiten, daher ist hier eine super Gelegenheit. Die Pferde leben hier auf einer großen Farm und sind das ganze Jahr über draußen. Sie waren sehr lieb, gepflegt und vor allem geliebt. Der Guide hat mir erzählt, dass das Pferd auf dem ich geritten bin seit erstes Pferd war, und die Liebe von ihm zu seinem Pferd hat man richtig mitbekommen. So macht auch das Ausreiten gleich nochmal so viel Spaß, wenn es auch den Tieren richtig gut geht. Nach kurzer Einweisung und Unterricht geht es los, wir reiten gute 3 Stunden, erst durch das dünige Hinterland, dann durch den Nationalpark und passend zum Sonnenuntergang reiiten wir am Strand zurück. Im Trab hab ich mich sogar ganz wohl gefühlt :)

     

Nach ein paar Strandtagen wird es nochmal Zeit für etwas mehr sportliche Betätigung, daher leihen Marius und ich Räder aus um zur alten Festung im Nationalpark Santa Teresa zu fahren. Nach kurzenm Schieben über die Sanddünen können wir sogar am Strand fahren, sowas habe ich noch nie gemacht und es ist wunderschön, kilometerlanger verlassener Sandstrand liegt vor uns.. Die Festung erreichen wir am frühen Nachmittag. Nach einem Picknick gehts mit den Rädern zufälligerweise noch durch ein Wildpark zurück, hier sehen wir Wasserschweine und viele andere heimische Tiere. Zum Sonnenuntergang sind wir wieder am Strand und schieben die Sanddünen wieder hoch. Was für ein perfekter letzter Tag in Punta del Diablo!

    

  

19Januar
2016

Ausschlafen in Porto Alegre

16. bis 19. Januar - Sonntag bis Dienstag

Nachdem ich Stefan am Flughafen Tschüß gesagt habe, fahre ich mit dem Bus zum großen Busterminal. 6 Stunden brauche ich mit dem Bus in den Süden zu meiner nächsten Station: Porto Alegre. Diese Station habe ich ausgewählt, da ich von Florianopolis durchfahren kann und es in einer guten Distanz zur Grenze nach Uruguay liegt. Eigentlich wollte ich nach Abreise meiner Reisegruppe ebenfalls Brasilien verlassen, aber über die Grentze will man halt nicht in der Nacht und ich brauche auch paar Tage um erst mal etwas ganz besonderes zu tun: NICHTS :)

In Porto Alegre habe ich quasi 3 ganze Tage verbracht. Die meiste Zeit davon habe ich geschlafen, aber da ich nette Mädels aus Deutschland getroffen habe, bin ich auch mal mit shoppen und sightseeing gegangen. Porto Alegre ist keine besonders sehenswerte Stadt, es ist zwar alles hübsch anzusehen, es gibt einen großen Park, ein ganz nettes historisches Zentrum, einen großen Markt und es gibt unglaublich viele Shoppingmöglichkeiten, aber das wars dann auch schon.

Die meiste Zeit verbringe ich allein (brauche ja mal Ruhe und will abschalten), aber Eva und Tizia aus Deutschland sind nette Mädels und ebenfalls Vegetariarinnen, sodass wir paar Mal zusammen Essen gehen.

    

Am 19. Januar nehme ich dann abends um 23 Uhr den Nachtbus nach Chui (Brasilien), bzw. Chuy (Uruguay). Dies ist die Grenzstadt um in mein nächstes Land einzureisen: auf nach Uruguay! Der Bus braucht 8 Stunden, sodass ich morgens um 7 Uhr an der Grenze bin..

16Januar
2016

You might get soaked again - trekking in Florianopolis ;)

8. Januar - Freitag

Wir sind ja schon daran gewöhnt ewig im Bus zu sitzen, dieses mal war es sogar recht komfortabel und wir wurden nicht tiefgekühlt. Wir kommen verspätet und einigermaßen unausgeschlafen in Florianopolis Stadt an :) 

 
Hier werden wir nicht bleiben, sondern mit dem Taxi noch an die Ostküste der Insel fahren, der Strand ruft :) Aber erst mal laufen wir vom Busterminal durch die Stadt und suchen das im Lonly Planet empfohlene Cafe Cultura um zu frühstücken. So langsam droht der erste kleine Abschied: zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir verschiedene Unterkünfte; Stefan und ich sind südlich einer Lagune, Marita und Mo nördlich der Lagune in der Nähe der Ortschaft Lago. Wir fahren also mit Taxi gen Osten und setzten Marita und Moritz oben auf einem Berg ab, denn hier liegt ihre idyllische Pousada mit herrlichem Blick auf den Ort und die Lagune. Stefan und ich kommen in unserer Pousada an und erkunden erst mal den kleinen Ort, der nur aus einem kleinen Markt und einem Sushi-Restauarant besteht.

Erst mal schlafen wir ne Runde, der Schlaf im Nachtbus ist schließlich nicht besonders erholsam. Da hier bei uns sonst nix los ist,  laufen wir die ca 45 Minuten Weg entlang der Lagune in den Norden zum größeren Ort. Marita und Mo wollten auch in die Stadt eine neue Badehose für Mo kaufen. Nach fast 4 Wochen zusammen kommt es mir ganz merkwürdig vor ohne die beiden unterwegs zu sein und Stefan ist ganz genervt, da ich in jeden Laden spähe, ob ich die beiden irgendwo entdecke ;)

Wir finden erneut ein Cafe der Kette Cafe Cultura und da es ein nettes Angebot hat und gut besucht ist,  gehen wir hier Abendessen. Der Rückweg kommt uns ewig vor, aber die Abendluft ist angenehm und so schlendern wir zurück zur Pousada.


9. Januar - Samstag

Stefan und ich nehmen heute morgen die Räder der Pousada um wieder in den Ort Lago zu fahren. Wieder im Cafe Cultura angekomen frühstücken wir hier und werden von Marita und Moritz abgeholt. Wir schieben zurück zu unserer Pousada, das ist wohl das letzte Mal dass wir diesen Weg ablaufen. Mit den Fahrrädern geht es aber auch nicht nochmal, die sind echt totaler Schrott, sogar beim Schieben platzt einer der Vorderreifen. 

 
Bei unserer Pousada geht ein Wanderweg los, erst durch Regenwald, dann über Sanddünen erreichen wir den kilometerlangen weißen Sandstrand. Es ist total einsam und die Wellen rauschen mit ordentlich Kraft heran. Wir spazieren den Strand in Richtung Süden, es ist einfach unheimlich idyllisch hier!

 
Nach ein paar Kilometern kommen wir an einem etwas belebteren Strandabschnitt an, hier lassen wir uns nieder und hüpfen in die hereinrauschenden Wellen. Zum Mittag genehmigen sich die Jungs tiefgekühlts Acai, während Marita und ich an Maiskolben knabbern, yammiehh!

Als wir alle genug Sonne, Strand und Meer aufgesaugt haben, machen wir uns auf den Weg in den nahe gelegenen Ort und finden uns in einem Cafe ein, bei Kaffee und Maracujasaft ruhen wir uns aus. Etwas umständlich, aber schließlich schaffen wir auch den Rückweg mit dem Bus. Das Wetter schwenkt bereits um und es nieselt. Wir steigen früher aus dem Bus aus und verabschieden uns für den Abend voneinander. Stefan und ich genießen im Restaurant "Books & Beers" ein richtig tolles Abendessen und Marita und Mo kehren dafür heute im Cafe Cultura ein. Da wir den Weg entlang der Lagune mittlerweile satt haben und es in Strömen regnet, nehmen wir dieses mal das Taxi heim.


10. Januar - Sonntag

Das Wetter hatte es bei meiner bisherigen Reise eigentlich immer ganz gut mit mir gemeint. Hier auf Florianopolis, der letzten Station Maritas & Moritz Reise ist, es nun leider regnerisch. Schade, denn eigentlich wollen wir hier ja Sonne und Meer genießen!

Stefan und ich laufen bei leichtem Nieselregen los. Da wir heute wandern gehen wollen, fangen wir doch jetzt schon mal damit an und laufen wieder zum Ort. Bisschen nass sind wir geworden, aber da ussten wir auch noch nicht wie nass wir noch werden würden ;)

Marita und Moritz holen uns wieder beim Frühstück ab und wir laufen zum Busterminal. Während wir gestern die kilometerlangen Sandstrände im Osten genossen haben, so geht es heute in den unerschlossenen Süden der Insel. Die Buchten sind nicht mit Auto oder Bus erreichbar, sondern nur mit Boot oder durch eigene Kraft: wandern!

Ich freue mich schon riesig, das letzte Mal Wandern war im Chiapada Diamantia und das ist schon über 4 Wochen her! Der Wanderweg hier führt über hügeliges Land, bewachsen mit dichtem Regenwald und es ist wunderschön hier! Dass es nicht ganz so sonnig ist, ist heute eigentlich ein Segen, sonst wäre es wohl ziemlich anstrengend. Es fängt erst wieder an zu nieseln und dann zu regnen. Durch den Regenwald über uns bekommen wir zwar nicht so viel ab, aber der Boden ist matschig. Es hat offensichtluich letzte Nacht auch ordentlich geschüttet. Es macht irre Spaß, wir springen um riesige Matschpfützen herum und bahnen uns den Weg Richtung Bucht. Nach 1,5 Stunden lichtet sich der Regenwald vor uns und es liegt eine einsame Bucht vor uns. Herrlich!!!

Die Bucht ist ein Traum, der Strand ist weiß, hügeliges Land liegt hinter uns, die Bucht ist von sattem Regenwald umgeben. Wir schlüpfen aus den triefnassen und matschigen Turnschuhen und aus den nassen Kleidern und springen in die rauen Wellen! Was für eine Genugtuung :)

Aber was nun? Den Weg zurück gehen? Mit dem Boot zurück fahren? Oder die ca 3-4 stündige Wanderung zur nächsten Bucht in Angriff nehmen. Wir sprechen mit der Gruppe, die sich grad fertig macht mit dem Boot abzureisen, denn sie sind aus der anderen Richtung den langen Wanderweg entlang gekommen und wissen, was vor uns liegt. Sie sagen, es ist beschwerlich und sehr matschig und zudem sehr sehr weit bis zur nächsten Bucht.. Moritz und ich sind für die Wanderung, Marita und Stefan unentschlossen; es regnet mittlerweile stark! Aber schließlich wollen wir was erleben, also auf gehts zur nächsten Bucht! Es geht steiler bergauf, der Weg ist anspruchsvoller, nasser, matschiger und unsere Turnschuhe sind nur noch voller Matsch, genauso wie der Rest von uns :) Es ist irgendwas zwischen eklig, nass, anstrengend und super lustig! So bin ich noch nie gewandert und die anderen scheinbar auch nicht. Moritz geht mit bester Laune voran, gefolgt von einer nur abschnittsweise etwas mürrischen Marita, gefolgt von mir (ich find es lustig) und einem noch mürrischeren Stefan ;) Und dann passiert, was irgendwann passieren musste: Moritz rutscht aus und liegt halb im Schlamm! Und auch davon geht die gute Laune nicht verloren! Er ruft uns zu, an dieser Stelle, die bergab und besonders schlammig ist, ganz vorsichtig zu gehen. Marita und ich passieren die Stelle unversehrt, während Stefan mit Moritz gleichzieht und sich ganau an der gleichen Stelle in den Matsch legt! Blöderweise schürft er sich dabei auch die Hand auf, die gleichzeitig aber auch voller Schlamm ist. Moritz fragt, ob es stark blutet, was Stefan bejaht! #fastverblutet Ich hab mein Erste Hilfe Set dabei und nach kurzer Desinfizierung und Verartzung geht es weiter mit der Matsch-Wanderung durch den Regenwald.. wir können schließlich nicht mehr nasser und nicht mehr matschiger werden ;)

Nach bestimmt 4 Stunden erreichen wir die Bucht! Juhuuuu!!! #überlebt Stefan drückt mir den Rücksack in die Hand "halt mal bitte" und rennt inklusive Turnschuhen und Kleidung ins Meer! Was macht das auch für einen Unterschied? Wir legen die Rücksäcke unter die Bäume und tuen es Stefan gleich, ab in die Fluten! Das ist einfach toll!!

Nachdem wir im Meer zumindest den Matsch abwaschen konnten, spazieren wir triefnass in den nächst gelegenen Ort. Wie sollen wir so nass denn im Bus oder Taxi mitfahren? Da es ein winziges Kaff ist können wir eh kein Taxi finden und lassen uns von einem Cafe ein Taxi rufen. Wir versuchen uns in der Zwischenzeit mit den mitgebrachten Handtüchern zumindest ein bisschen zu trocknen.. Ein Glück nimmt uns das Taxi dann auch mit uns setzt uns an unseren jeweiligen Pousadas ab.

Nachdem wir uns, unsere Kleider und die Turnschuhe gewaschen haben treffen wir uns im "Books & Beers" zum Abendessen. Es ist ein tolles Restauarnt und wir stoßen auf diesen grandiosen Tag an! Sogar Stefan gibt im Nachhinein zu, dass es Spaß gemacht hat und wir sind alle froh über die lustigen Ereignisse des Tages, die keiner von uns wohl je vergessen wird! 

Da wir morgen jeder eigene Wege gehen werden (Marita und Moritz wollen Mopeds leihen und die Insel erkunden) und Stefan und ich werden wohl in die Stadt Florianopolis fahren, ist es jetzt Zeit für den Abschied! Nach 4 Wochen Tschüß zu sagen ist schon schwer und ich bin traurig.. Aber wir hatten eine verdammt geile Zeit zusammen in Brasilien :)

11. Januer - Montag

Nach dem abenteuerlichen Tag gestern ist es heute Zeit für ein bisschen Ruhe. Nach einem gemütlichen Frühstück nehmen wir den Bus nach Florianopolis und gucken uns die Stadt an. Es gibt nicht allzu viel zu sehen und schließlich landen wir wieder im Cafe. Wir trinken grad gemütlich einen Kaffee, da kommen Marita und Morit herein! Wie geil ist das denn? Gestern Abend noch Tschüß gesagt, da treffen wir uns gleich wieder ;) Das Universum möchte wohl, dass wir den letzten Tag noch zusammen verbringen! Marita und Moritz konnten leider keine Mopeds leihen und haben sich daher auch dazu entschlossen die Stadt anzugucken. Wir trinken noch gemeinsam einen Kaffee und machen uns dann gemeinsam auf den Weg Richtung Lagune. Der Himmel reißt jedoch noch auf und die Sonne kommt durch, daher beschließen wir noch mit dem Bus weiter an den Strand zu fahren. Marita & Mo machen schließlich einen Strandspaziergang und Stefan und ich sonnen uns. Abschließend muss Marita natürlich auch den legendären Grillkäse am Strand kosten, das fehlte bisher noch und heute ist wohl auch die letzte Gelegenheit. Bei einem Cocktail in einer der Strandbars lassen wir es uns dann noch gutgehen.

Wo wir schon zuammen unterwegs sind, so können wir auch noch gemeinsam Abendessen. Der Bus zurück in die Stadt ist irre voll, denn alle wollen mit dem Bus zurück in den Ort. Wir haben die Tage ja aufgrund des ständigen Regens kaum Fotos gemacht, da müssen wir zumindest das hier festhalten ;)

  
Da es beim "Books & Beers" viel zu voll ist, wir am Verhungern sind und die anderen Restuarants uns alle nicht zusagen, landen wir zum Abschluss nochmal im Cafe Cultura (die haben die 4 Tage gut an us verdient..). Das Risotto ist lecker und wir sind zufrieden mit der Wahl. Jetzt droht der erneute Abschied, dieses Mal aber wirklich, denn morgen früh geht es für Marita und Moritz zum Flieger. Ein letzter Tag Rio wartet auf die beiden bevor es zurück ins kalte Deutschland geht.

12. bis 16. Januar - Dienstag bis Samstag

Stefan und ich haben genug vom Spaziergang entlang der Lagune, dem Weg zum Ort und von Cafe Cultura ;) Da Marita und Moritz heute früh abgeflogen sind hält uns nichts mehr im Ort Lago, wir haben alles gesehen. Es wird Zeit für eine Veränderung und wir fahren in den Norden der Insel zu unserer neuen Unterkunft. Jetzt sind wir nur eine Straße vom Strand entfernt und lassen es uns die letzten Tage im Norden der Insel noch so richtig gut gehen, schließlich sind es die letzten 4 Tage der gemeinsamen Reise!

Ausblick von der Terrasse unseres Hotels und der Pool:

  

Unser Strandabschnitt hier im Norden ist zwar direkt vor der Tür und muss nicht über lange Wanderungen erreicht werden, dafür ist es hier auch gerammelt voll am Strand..

   

Der Norden der Insel ist nicht nur viel touristischer, erschlossener und voller, es gibt hier auch einen "high-society" Ort, Jurere Internacional! Das ist natürlich auch einen Tagesausflug wert. Wir schlendern hier am Strand Jurere, kehren in einer der Beachbars ein (lecker Sushi) und landen schließlich in einem Beachclub mit großem Pool und Cocktails direkt auf unserem "Himmelbett am Pool" :)

     

Und so genießen wir die letzten Tage am Strand und in Zweisamkeit in vollen Zügen! Das Meer hier im Norden ist sehr viel ruhiger als im Osten oder Süden der Insel, sodass wir auch viel schwimmen können und im Wasser PingPong spielen können. Das Wetter ist auch wieder auf unserer Seite und so haben wir die letzten 4 Tage im Norden noch strahlend blauen Himmel und Sonne pur!

Traurig, wenn die Zeit zuende geht, 6 Wochen Reise gingen schnell um! Es war eine tolle Zeit in Brasilien und der Abschied am Flughafen Florianopolis am Samstag Vormittag ist tränenreich. Es wird jetzt erst mal wieder eine Umstellung alleine unterwegs zu sein..

07Januar
2016

Cataratas do Iguaçu - you might get soaked

4. Januar - Montag

Wir waren fast 24 Stunden unterwegs, haben drei Busse gebraucht und sind nun am späten Vormitag in der Stadt Foz do Iguazu angekommen. Wir checken im gemütlichen Greenhouse Hostel ein und machen uns erst mal auf den Weg um etwas zu essen. Den Jungs gelüstet es nach Pizza Hut, gesagt - getan! Ziemlich doll gesättigt laufen wir noch die Hauptstraße entlang und schließlich wieder zurück zum Hostel. Heute ist mit uns nicht mehr viel anzufagen. Marita und ich setzen uns an den Computer um endlich mal alle Bilder zu sichern und auszutauschen und die Jungs vergnügen sich mal wieder mit Billiard! 

5. Januar - Dienstag

Nach dem Frühstück informieren wir uns, wie wir zu der brasilianische Seite der Iguazu Fälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. Wir sind ja mittlerweile ein erfahrenes Reiseteam ;) Wir brechen einigermaßen früh auf, damit die Schlangen nicht so lang sind. Und wir haben Glück, wir müssen kaum warten- Mit dem Bus werden wir durch den Nationalpark gekarrt und steigen beim "Spaziergang zu den Wasserfällen" aus. 

Die Wasserfälle bestehen aus 20 großen Fällen und über 250 kleinen, die sich auf einer Strecke von fast 3km erstrecken. Je weiter wir entlang laufen, desto häufiger bleiben wir beeindruckt stehen, die Ausmaße sind einfach unbeschreiblich. Wir sind alle ganz geflasht!
  

Am Ende des Spaziergangs mit zahlreichen tollen und überaus begehrten Fotostops und umherlaufenden Nasenbären führt eine Brücke hinein in die tosende Teufelsschlucht. Die Kameras in wasserdichte Beutel verpackt, wagen wir uns so nah heran, wie es geht! Wir werden durchnässt vom aufspritzenden Wasser der Fälle und wir genießen es, denn bei dieser Hitze ist es eine willkommene Erfrischung :)
          

Jetzt wird es Zeit fürs späte Mittagessen, was es wohl gibt? Richtig - Acai :) So langsam schwenkt das Wetter um und es fängt erst an zu nieseln und dann an zu regnen. Ein Glück haben wir heute früh angefangen. Der Besuch des Vogelparks muss bei dem schlechten Wetter leider ausfallen und wir machen  uns auf den Rückweg. Schnell noch im Supermarkt eingekauft um im Hostel zu kochen, denn bei dem Wetter wollen wir nicht mehr vor die Tür. Ein Glück haben wir ja unseren Koch Mo dabei, der uns leckere Pasta mit Tomatensoße und Gorganzolasoße zaubert.

Den restlichen Abend verbringen wir ganz #backpackerstyle Wir sitzen bei Bier, Caipis und Shisha mit anderen Backpackern auf der Terrasse und unterhalten uns über das Leben, Reisen und natürlich die beeindruckenden Iguazu-Fälle! Zu später Stunde wird dann noch in den Pool gesprungen :)

Wäre da nicht noch ein Drama mit einer riesigen Spinne in unserem Bad und einer Kakerlake in Maritas und Moritz Zimmer gewesen, hätte man eigentlich von einem perfekten Tag sprechen können. Aber da wir auch das überlebt haben (naja die Spinne nicht, die wurde mit meinem Lonely Plant erschlagen), können wir auch darüber im Nachhinein lachen ;)

6. Januar - Mittwoch

Der Himmel ist wieder blau und wir sind aufgeregt, heute geht es nach Argentinien! Wieder zur Rezeption und alle Infos holen, wie wir über die Grenze kommen und wie der Nationalpark auf argentinischer Seite zu erreichen ist. Wieder ab zum Bus und auch an der Grenze gehts ganz schnell - leider zu schnell, denn es wurde nicht ordentlich gestempelt und auf dem Pass kann man kaum lesen, dass wir in Argentinien waren, schade :( Wieder ist das Anstehen schnell gemacht und schon sind wir im Park. Als erstes gehen wir zum Bootsstand um eine Bootsfahrt in die Fluten der Fälle zu wagen. Leider ist der Wasserstand der Wasserfälle derzeit extrem hoch, teilweise wurde auch von einer 1,5 fachen Wassermenge gesprochen und daher werden einige Touren nicht angeboten. Schade, aber wir werden sicher auch so durchnässt ;)

Während wir gestern auf der brasilianischen Seite den tollen Panoramablick auf die Fälle hatten, so sind wir heute dichter im Geschehen. Zahlreiche Wanderwege führen über die Wasserfälle und wir haben beeindruckende Blicke von oben, während die Wassermassen unter unseren Füßen davon in die Tiefe rauschen!

     
  

Als wir wieder am Teufelsschlund stehen, dieses Mal jedoch nicht unten auf einem Steg, sondern auf einem Stahlträger direkt über der Schlucht, ist das Gefühl einfach einmalig, umwerfend, unbeschreiblich, ohne Worte! Wir spüren die ganze Kraft der Wasserfälle, das laute Rauschen, das hochspritzende Wasser, Regenbögen im auf uns rieselnden Wasser der Fälle, wir sind klitschenass und jeder strahlt um die Wette, wir können das Gefühl kaum fassen. Völlig berauscht laufen wir die Wanderwege wieder zurück, mit so einem Erlebnis hatte keiner gerechnet und wir sind so froh, dass wir uns für die Besichtigung der argentinischen Seite so viel Zeit genommen haben!

Nur ein kulinarisches Highlight war der Tag bis hierhin nicht. Während Stefan, Moritz und ich kalte Subway Baguettes zum Mittag hatten, gab es für Marita nichts glutenfreies. Dafür genehmigen wir uns beim Parkausgang alle noch ein Eis. Da Moritz gestern schon so toll für uns gekocht hat, engagieren wir ihn geich nochmal. Heute Abend gibts Nudeln mit Chili con carne, bzw, für mich sin carne.

Stefan und ich sind nochmal in den Pool gesprungen, was für ein perfekter Tag! Den restlichen Abnd verbringen Marita und ich mit der zermürbenden Suche nach einem Hostel, oder Pousada oder Hotel für übermorgen, wenn wir auf Florianopolis ankommen.. Da es kurz nach Silvester ist und noch Sommerferien sind, ist dieses Inselparadies heiß begehrt und wir wohl spät dran.. das Risiko muss man wohl eingehen wenn man spontan bleiben will!

7. Januar - Donnerstag

Heute lassen wir es gemütlich angehen, denn die Hauptattraktion - die Iguazu Fälle - haben wir schließlich schon gesehen. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns mal wieder mit dem Bus auf den Weg, dieses mal auf zur Grenze nach Paraguay! 

Der Itaipu Staudamm ist nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China der zweitgrößte Staudamm der Welt, hinsichtlich seiner Jahresenergieproduktion ist er immer noch an erster Stelle. 12 Turbinen arbeiten hier und versorgen 75% von Paraguay und immerhin noch 17% von Brasilien mit Strom. Bereits zwei der Turbinen haben bei voller Auslastung den gleichen Wasserdurchfluss wie die gesamten Iguazu-Wasserfälle! Diese Eckdaten beeindrucken uns natürlich, doch auch die Kehrseite des Projekts wird uns immer mehr bewusst. 40.000 Ureinwohner mussten zwangsumgesiedelt werden, große Flächen Regenwald mussten weichen und die Wasserfälle Sete Quedas, die den von Iguazu ebenbürtig waren, mussten weichen. Das alles bleibt im Hinterkopf, wenn man die gewaltigen Ausmaße des Kraftwerkes bewundert!

      

Mit dem Bus geht es zurück und zum späten Mittagessen. Die Jungs überschätzen sich ein bisschen mit der Pizza, da bleibt noch was ToGo für den Nachtbus übrig :)

Zurück im Hostel ruhen wir uns alle aus, die Sachen sind gepakt und Stefan sprint in letzter Minute noch in den Pool; auf zum Busterminal, der Strand wartet in 12 Stunden Nachtbus-Entfernung :)

03Januar
2016

Bonito Bonito

Neujahr - 1. Januar - Freitag

Ich werde wach, als jemand ins Zimmer kommt. Im ersten Moment denke ich mir nichts dabei, schließlich bin ich seit Oktober unterwegs, schlafe in Hostels und da kommen ständig nachts Leute zurück in den Schlafsaal. Aber irgendwas ist hier anders, plötzlich sitze ich aufrecht im Bett. Ich bin mit Stefan in einem Zimmer unserer Gastfamilie in Bonito und hier sollte eigentlich sonst keiner reinkommen. Der junge Mann ist inklusive Schuhe in das untere Bett des Hochbettes an der Wand gefallen, offensichtlich ist er total betrunken und hat vergessen, dass dies derzeit nicht sein Zimmer ist, sondern wir hier schlafen. Ich stehe auf und öffne die Tür. Da ich keine Kontaktlinsen drin habe und meine Brille nicht aufgesetzt habe, bin ich ein bisschen blind und erschrecke mich zu Tode, als ein kleiner schwarzer Viebeiner um die Ecke auf mich zu wetzt! Ich knalle die Tür wieder zu und atme erst mal durch. Träume ich noch? Auf der anderen Seite der Tür höre ich die Stimme unserer Gastmutter, die in der Küche wohl Frühstück für uns bereit stellt. Ich öffne vorsichtig wieder die Tür, der kleine Hund ist nun nicht mehr zu sehen. In wütendem portugiesisch weckt sie ihren Sohn und holt ihn wieder aus unserem Zimmer. Was für ein Neujahrs-Morgen! Ich falle erst mal wieder ins Bett und muss mich von der Aufregung erholen ;)

Nach unserem Neujahrsfrühstück, dass uns von der Gastmutter bereit gestellt wurde, werden wir von unserem gebuchten Fahrer "Super Mario" ;) abgeholt. Er bringt uns zu einem öffentlichen Schwimmbad, das eigentlich eine schöne Badestelle des Flusses ist und somit ganz natürlich. Es ist wunderschön hier. Wir lassen uns entlang des Flusses treiben, die Jungs machen natürlich wieder ihre legendären Arschbomben und selbstverständlich gibt es auch wieder Acai zum Mittag :)

     
Für den Nachmittag haben wir einen "Spaziergang entlang der Wasserfälle" gebucht. Wir werden zum Parkeingang gefahren und treffen dann auf unseren Guide. Ich kann mich kaum erinnern, wie viele schöne Wasserfälle wir auf dem Weg gesehen haben, aber wir haben unter allen gebadet. Es war herrlich erfrischend und die Natur hier ist einfach unglaublich schön!

   

Beim tiefsten Pool wurde eine Zipline gespannt, von der man sich aus angeblich 6 Meter Höhe ins Wasser fallen lassen kann. Marita, Moritz und Stefan lassen sich mit sehr viel Spaß ins kühle Nass fallen; ich passe nach dem Fiasko in Kolumbien (starke Ohrenschmerzen nach dem Sprung aus 7 Meter Höhe, hier habe ich mir geschworen, das nicht wieder zu tun)..

   

Wir hatten super viel Glück mit dem Wetter und der Spaziergang war einfach herrlich. Wieder Mal sind wir abends ganz doll ausgehungert und gehen zum Neujahrsbuffet ins beste Restaurant der Stadt. Schöner hätte man das neue Jahr wohl kaum beginnen können :)



2. Januar - Samstag

Heute steht die Hauptattraktion Bonitos an: das Floating auf dem berühmten Rio da Prata! Über 2km lang dürfen wir entlang schnorcheln und das bunte Treiben im kristallklaren Wasser beobachten. Noch nie habe ich einen so klaren Fluss gesehen, so schön geschnorchelt bin ich bisher nur auf Galapagos. Sowas hatten wir alle nicht erwartet und sind hellauf begeistert. Ganze 3 Stunden sind wir inklusive Zwängen in den Neoprenanzug #panikattacke, Wanderung und Schnorcheln unterwegs. Dank des Ausleihens einer GoPro konnten wir auch ein bisschen was für Euch festhalten, wenn auch die Schönheit der Unterwasserwelt nicht annährend dargestellt werden kann, insbesondere die zahlreichen Fische waren bisschen Kamerascheu ;)

     

Im nahegelegen Park Buraco das Aras besichtigen wir am Nachmittag noch eine Schlucht. Das Klettern oder Hinabsteigen ist hier mittlerweile verboten, wir haben also nur einen Blick von oben und sehen ein paar hübsche Aras über die Schlucht hinweg fliegen. 

 

Da wir es immer so schwer haben uns auf ein Restaurant zu einigen und Bonito nunmal ein kleiner Ort ist, finden wir uns am Abend im gleichen Restaurant wie am Vorabend ein. Heute ist zwar kein Buffet, aber wir werden trotzdem alle fündig und lassen es uns schmecken. Der Abend endet mal wiede mit Planung. Da wir im Haus der Gastfamilie kein Internet haben, scheichen wir uns in ein Hotel und suchen hier nach den komplizierten Busverbindungen nach Foz de Iguazu!

  

3. Januar - Sonntag

Und auf geht es zum nächsten Highlight Bonitos: der Gruta de Sao Miguel! Der Weg in die Grotte wird einem einfach gemacht, es geht über Hängebrücken über die Bäume hinweg zum Grotteneingang. Das Innere der Grotte besteht aus beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten.
    

Unser Fahrer "Super Mario" bringt uns zurück zu unserer Gastfamilie, wo wir uns für den restlichen Nachmittag noch etwas ausruhen und zuende packen. Wir verabschieden uns von unserer Gastfamilie mit ein paar Pralinen und machen uns mal wieder auf den Weg zum Busterminal, dieses Mal brauchen wir 24 Stunden und drei Busse um da hinzukommen, wo wir hinwollen..