24Februar
2016

We did´t know what we will be doing

22. Februar - Montag

Was haben wir uns nur dabei gedacht von Buenos Aires nach Barioche und dann bis runter nach Ushuaia in 3 Wochen zu wollen? Ach ne, wir sind ja schon 3 Tage in Buenos Aires, bleiben also noch 18 Tage! Wie wenig Zeit das wirklich ist, erfahren wir aber eigentlich erst während wir uns von A nach B bewegen wollen.. #monsterreise Wir haben uns zu viel vorgenommen, zwischen Buenos Aires und Bariloche liegen bereits 1.342km (Luftline!), zwischen Bariloche und Ushuaia nochmals 1.523km (wieder nur Luftlinie...)

Wie wir das nun bewäligen wollen? Indem wir mein neustes Lieblingsverkehrsmittel nutzen: auf gehts zum domestic Airport! Der Flug dauert nur knappe 2 Stunden (der Bus dauert 23Stunden...) und wir sind schlappe 180€ ärmer, das ist ein teures Land und gen Süden wird es immer teurer...


Wir haben die Information von der Homepage des Hostels, dass das Taxi vom Flughafen nach Bariloche Innenstadt 50 Pesos kosten sollte, jetzt wollen uns die Taxifahrer aber 150 abknöpfen. Nach heißer Debatte und dem Weg zum Shuttleservice erfahren wir dann, dass wir im Urecht sind, die Information im Internet war wohl veraltet, mittlerweile zahlt man hier sogar schon umgerechnet 10€ für das Taxi und da wir zu zweit sind ist es sogar günstiger als das shuttle zu zahlen..

Der Wetterumschwung ist zwar noch nicht riesig zu Buenos Aires, immerhin sind hier auch noch gute 24 Grad, aber es ist nicht mehr so tropisch heiß und stickig, sondern reine Luft und es weht eine angenehme Brise.. Als wir beim Hostel ankommen, geht es hoch in den 10.Stock und uns begrüßt ein herrlicher Ausblick von der Dachterasse auf den See und die umgebenden Berge! 


Während es mir wie immer nach dem Fliegen geht (juhuu ich habe überlebt!) und ich mich kaum zusammenreißen kann nicht sofort loszuwandern, ist Linda ziemlich platt. Der Jetleg, die Tage in Buenos Aires inclusive feiern gehen, der Inlandsflug so kurz nach dem anstrengenden Langstreckenflug und der insgesamte Schlafmangel, ganz schön anstrengend so eine Reise, wenn man zu viel in kurzer Zeit vorhat. Aber wir sind ja immernoch im Urlaub, also legt sich Linda kurz hin und ich fange schon mal mit der Planung der nächsten Tage an. Wichtiger Punkt ist immerhin noch, wie viel Zeit haben wir hier im Norden? Wir befinden uns in Bariloche im Norden Patagoniens im Lake District. Es soll hier zwar wunderschön sein, aber bisher haben wir von allen Reisenden gehört, dass es je weiter wir in den Süden kommen, immer besser wird.. also lieber nicht zu lange hierbleiben...

Ich habe schon den Masterplan für den Nachmittag: zuerst im vegetarischen Cafe um die Ecke Mittag essen, dann Geld holen, die Busfahrkarte aufladen, zur "Mountain Information" uns über die beste Wanderung informieren, dann runteer zum Wasser und die Aussicht auf die Berge genießen und schließlich im Supermarkt das notwenige Proviant einkaufen. Danach zurück ins Hostel und den Rucksack für morgen packen. Und falls dann noch Zeit bleibt: schlafen ;)

Beim ersten Spaziergang durch den Ort müssen Linda und ich immer wieder nur betonen, wie sehr alles einem Skiort in der Schweiz oder Österreich ähnelt. Alles ist aus Holz und die Restaurants sind urig und sehen gemütlich aus, die Bars sehen aus als wäre dort demnächst Apre Ski angesagt und ich erwarte überall die Ablagefläche für Skier und Stöcke vorm Restaurant aufzufinden #willkommeninderschweiz



Nachdem wir uns im vegetarischen Cafe gestärkt haben, geht es zur Mountain Information: Wir haben uns für den Anfang eine leichte Tour für 2 Tage rausgesucht. Wir wandern zu einem beliebten Ausflugsziel für Kletterer, dem Frey! 11km hin und auf einem anderen Weg zurück, quasi ein perfekter Start um ins wandern und camping reinzukommen! Außerdem die perfekte Gelegenheit unser Zelt auszuprobieren :)

   

Im Supermarkt geht es dann mit den Fragen los: was nehem wir als Proviant mit, was ist einfach zu kochen und gleichzetig leicht? Was werden wir als Snacks für zwischendurch brauchen und was gibts zum Frühstück und Mittag? Da Linda glutenfrei essen muss, ist es nicht so einfach das richtige einzukaufen, immerhin besteht hier alles nur aus Weizen, Fett und Zucker #missingveggies

Es ist vielleicht nicht ganz korrekt was die großen Städte angeht, wie Buenos Aires, aber in ganz Patagonien konnte man im Supermarkt eigentlich kein Gemüse und Obst kaufen. Alles war matschig, gammlig oder beides! Als Besipiel: die Wassermelone lag auf den Tomaten...

Aber viel Frisches ist auf Wanderung eh schwer mitzunehmen, also packen wir Tütensuppe, Reis und Möhren für das Abendessen ein, Toast, Käse und Osaft zum Frühstück und einen Apfel und Müsliriegel für zwischendurch. Zurück im Hostel beginnt dann die packaction (und nicht die letzte...)

Ein Glück will noch niemand schlafen gehen, denn wir müssen alles auspacken und wieder einpacken! Zelt und Isomatte werden außen am Rucksack befestigt, alles andere wird innen verstaut. Linda ist der festen Überzeugung alles in den kleinen Tagesrucksack quetschen zu können und ist sogar erfolgreich, ich hatte dagegen gewettet. Aber der is dann so voll und schwer, dass sie doch noch auf den großen Backpack umschwenkt, der hat einfach das bessere Tragesystem, das die Schultern entlastet; außerdem lassen sich Zelt und Isomatte am kleinen Rucksack schwierig außen befestigen.. also nochmal umpacken.. 

Wir sind ganz in unser Packen und Umpacken verteift, all unser Hab und Gut ist auf dem Boden und Bett verteilt.. Das ist schon mal eine gute Übung für unser Reisehighlight: 5 Tage Trekken im Nationalpark Torre del Paine in Chile! Und während wir uns vorbereiten kommt einer unserer Zimmergenossen herein, ein erfahrener Backpacker und Wanderexperte aus Australien! Wir unterhalten uns über die Wanderausrüstung und was wir so vorhaben. Da er mit seiner Freundin gerade die Route "W" in Chile abgelaufen ist und wir genau das noch vorhaben, bekommen wir all seine begeisterten Informationen und Empfehlungen! Ich denke, er weiß gar nicht, dass er uns damit wahrscheinlich die halbe Reise gerettet hat, denn er hat so unglaublich viele hilfreiche Tipps für uns, was die 5-tägige Trekkingtour im Süden Patagoniens angeht, dass Linda und ich nach dem ca. einstündigen Gespräch ganz platt sind von den ganzen Infos.. (Welches Equipment braucht man bei 5 Tagen, was nimmt man an Essen mit, welche Tour läuft man am besten ab und in welche Richtung, wo reserviert man die Campgrounds und wo sollte man überhaupt schlafen, wie viele Kilometer sollte man pro Tag planen, wo ist der Sonnenaufgang am besten und um wie viel Uhr muss man dann beim Campground los, welche Kleidung ist für den Süden Chiles angemessen, wie kalt wird es nachts, braucht man Wanderstöcker und vieles vieles mehr...) Glücklicherweise bietet er mir noch an, dass er mir die grobe Reiseroute ins Ipad eintippen kann, das nehmen wir doch äußerst gerne an! Nicht dass wir uns noch nicht informiert haben, aber so eine Wanderung habe ich noch nie ohne Guide und feste Unterkunft gemacht und Linda war noch nie wandern.. daher sind wir über alle Hinweise und Tipps dankbar!

Linda war noch nie wandern? Das war mir gar nicht bewusst, das ist ja eigentlich witzig, dass wir einen ganzen Wanderurlaub machen und Linda ja eigentlich noch nicht mal weiß, ob sie gerne wandern geht :) So ganz war uns das einfach nicht bewusst h,aben wir doch einfach immer nur von der traumhaften Landschaft gelesen und beschlossen hinzufahhren. Die Details, dass wir wandern gehen sollten, kam dann erst nach und nach. Aber einen schöneren Fleck Erde um das Wandern anzufangen wird es wohl auch kaum geben.. na ja vlt Neuseeland...

Mittlerweile schlafen schon alle und Linda und ich verstauen die letzten Dinge im Rucksack! Fertig, morgen früh kann es losgehen!


23. Februar - Dienstag


Mit dem Bus fahren wir in den Nationalpark, im kleinen Ort Cetedral steigen wir aus, unser Ausgangspunkt für die erste Wanderung. Hier sieht wieder alles aus, wie in einem Skiort! In der Ferne ist sogar ein Skilift zu sehen.. Und jetzt beginnt die erste Wanderung in Lindas Leben, gut dass wir uns für den Anfang etwas einfaches ausgesucht haben #falschgedacht ;)

 

Der Weg geht eigentlich meist bergan oder auch mal zum entspannen kurze Strecken eben. Die erste Stunde haben wir einen herrlichen Blick auf die Lagune; je weiter wir hochsteigen, desto besser ist unser Blick.

   

Der Weg wird anspruchsvoller je weiter wir kommen. An 2 Punkten finden wir sogar den Weg erst nicht und das ungewohnt große und schwere Gepäck macht das ganze auch nicht gerade einfacher. Bei ein paar Stellen müssen wir richtig Felsen hochklettern und am Abhang vorbei. Mit den großen Rucksäcken ist es viel schwerer Balance zu halten. An einer waghalsigen Stelle schiebt sich Linda mal eben mit dem Rucksack nach vorne gelehnt an einem großen Felsen vorbei, der Abgrund direkt hinter ihr. Ich kanns gar nicht fassen, wie sie da rüber gekommen ist und nehme einen anderen Weg, der mir sicherer vorkommt, völlig erstaunt nenne ich Linda den restlichen Tag nur noch Kletteraffe. Wir beschließen, dass Linda schon nach dem ersten halben Wandertag keine Anfängerin mehr ist #likeaprofitrekker

Der Wanderweg geht durch wunderschöne Wälder und an herrlich klaren Flüssen vorbei, wo ich das erste Mal mein Wasser nachfülle! Ist das wunderbar in so reiner Natur zu sein, dass man direkt aus dem Fluss trinken kann. Ein paar Mal machen wir Rast und genießen die Stille der Natur und die klare Luft.

   

Die Frau in der "Mountain Information" hat uns den Wanderweg für 2 Tage vorgeschlagen, als wir nach einem Anfängertrail gefragt haben. Wie wir jedoch später herausfinden ist der Trail rot, also medium. Das ist bei der Kategorisierung der Wanderwege in Argentinien schon nicht ohne und besonders fürs erste Wandern mit Gepäck eine echte Herausforderung. Wir laufen insgesamt ca 11 Kilometer, davon aber die meiste Zeit berauf und teilweise geht es steil vorwärts über Steine, Geröll, umgefallenen Bäume und hüfthohe Felsen. Besonders die letzte Stunde ist der Kracher! Ich finde den Weg schon sehr anspruchsvoll und für die erste Wandertour ziemlich hart. Ich bin auf meiner Reise jetzt schon ein paar Mal gewandert und ich muss sagen, meine Kondition hat sich durchaus schon viel verbessert. Ich genieße die Aussicht und die unglaubliche Natur und das wandern fällt mir sogar mit dem großen Rucksack verhältnismäßig leicht. Linda findt den Aufstieg dagegen nicht ganz so spaßig und ich mache mir bisschen Sorgen, hatte sie doch den ganzen Tag keinen Hunger (kein gutes Zeichen, ich könnt beim wandern die ganze Zeit essen...) Doch Aufgeben gibts nicht, wir kämpfen uns den Weg ach oben! 

Tage später lese ich auf Facebook den Kommentar einer anderen Backpackerin auf dem Wanderweg Torre del Paine "We did´t know what we will be doing" und als ich den Spruch Linda vorlese ist sie hellhörig "Genau das ist der Leitspruch unseres Urlaubs!" Es passt einfach perfekt, wussten wir doch am Anfang bei der Reiseplanung nicht, dass wir am Ende mit vollem Gepäck in Patagonien Berge besteigen werden. Es ist anstrengender als erwartet, so viel muss organisiert, durchdacht und gepackt werden. Die Natur ist natürlich einmalig schön und entschuldigt jede Anstrengung und Planungsaufwand,... dennoch hatten wir das sicher so nie erwartet.. Wir machen Wander- und Campingurlaub! In unserem Fall ist das ja schon #survivalcamping ;)

Ich bin hellauf begeistert als wir in der Entfernung dann das Refugio sehen und den für uns bestimmten Campingplatz direkt an der Lagune! Der Blick auf den See und das Bergmassiv im Hintergrund lässt mir wieder die Gewissheit geben, warum ich so gerne wandere! Es ist einfach einmalig, das Gefühl, nach einem langen Tag oben anzukommen und sich an einem wundervollen Fleckchen Erde auszuruhen, den man nur mit eigener Kraft erreichen konnte! Nur wer wandert und den ansttrengenden Aufstieg auf sich nimmt, darf das hier genießen, niemand sonst! Auf dem Berg Frey ist gerade eine Klettergruppe angekommen und wir sehen die kleinen Menschen mitten im steilen Berg, unfassbar und ich kann den Blick kaum abwenden. Linda ist nun in den Sarkasmus gewechselt und meinte, das wäre ihr zu langweilig da auch noch hochzuklettern, das macht sie lieber nachts im dunkeln ganz allein ;)

Zumindest redet sie wieder, denke ich, denn beim Aufsteig habe ich auf meine Fragen- ob alles ok sei - nur noch Schnaufen gehört ;) Wir setzten uns auf die Steine mit Blick auf den See und genießen den Anblick und, wie wundervoll die Sonne im türkisfarbenen Wasser glitzert. Und wir sind froh uns endlich hinzusetzte, angekommen!!! :)

   

Es wird Zeit unser Zelt auszupacken. Vom Modell ist es das gleiche, dass ich mit Marita letztes Jahr mit auf Radtour hatte. Es ist in 3 Schritten aufgebaut und mega winzig. Aber mehr hatten wir ja auch kaum erwartet, wenn es so günstig ist und dabei nur 2kg wiegt. Hauptsache es hält uns warm und dem patagonischen Wind stand. Ein Glück ist es so windstill hier. Dennoch sind überall Schutzmauern aus Stein aufgebaut und wir bauen das Zelt natürlich auch etwas geschützt auf. Da der Boden so felsig ist können wir die Heringe nicht verwenden, sondern beschweren die Schlaufen mit Steinen. Wir sind stolz, als das Zelt steht und bekommen dann dieses wundervolle Foto von uns :)


Es wird dunkel und ich bin hungrig und Linda muss auch mal was essen. Wir kochen Suppe mit Reis und Möhren im Refugio. Für die Küchennutzung muss man extra zahlen, der Campingplaz ist dafür aber umsonst; für die nächsten Ausflüge werden wir dann zusätzlich einen Campingkocher und Topf mitnehmen um das zu sparen (juhuu noch mehr Gepäck!) Außerdem gibt es ja auch nicht überall Refugios zur Nutzung und wir wollen unabhängig sein..


Es ist eisig kalt draußen und wir sehen einen riesigen Mond am Himmel, der fast die Taschenlampen überflüssig macht. Im Zelt frieren wir und finden kaum Schlaf. Mitten in der Nacht sucht uns dann ein heftiger Sturm heim, damit hatten wir nun gar nicht gerechnet, so windstill es beim Zeltaufbau war. Wir haben das Überzelt wohl nicht gut genug festgemacht mit zu kleinen Steinen, die der Sturm nun verweht hat. Irgendwann ist es dann so schlimm, dass bei einer heftigen Böe das ganze Überzelt abhebt und scheinbar nur an den zwei langen Seilen auf der jeweiligen Zeltseite im Wind weht. Es bleibt nix anderes übrig, ich muss raus! Ich schlüpfe in alle Klamotten die ich auftreiben kann und in die Wanderschuhe und stelle mich dem Wind. Es ist noch stockdunkel, nur ganz in der Ferne am Horizont ist ein zartes Licht zu erkennen, es sieht raumhaft aus! Aber es bleibt keine Zeit sowas zu genießen, es ist einfach zu eisig und der Wind hat eine unglaubliche Kraft, man kann die Böen in den Bergen sogar kommen hören! Ich befestige mit eisgekühlten und fast tauben Fingern die Schlaufen an größeren Steinen und trage noch mal größere Steine zum Beschweren her. Das sollte nun erst mal halten, hoffe ich zumindest! Der Vorteil vom Ausflug nach draußen ist zumindest, dass mir im Zelt erst mal warm ist. Mit allen Klamotten schlüpfe ich zurück in den Schlafsack und höre noch ein paar Stunden dem Wind zu, bis ich in den frühen Morgenstunden in einen tiefen Schlaf falle.


24. Februar - Mittwoch


Die Nacht hat sich bemerkbar gemacht, denn wir wachen erst um 11 Uhr wieder auf. Als ich aus dem Zelt krieche sind die meisten Zelte im Hang schon verschwunden. Gut, dass wir noch am Asprobieren sind, so lange können wir bei anderen Trekkingausflügen ja nicht schlafen und nach so einer Nacht einen anstrengenden Weg zu laufen ist schon hart. Wir haben aber heute den leichteren Teil, meist geht es ja bergab und wir werden für die 13km Rückweg nicht sooo viel Zeit brauchen, daher haben wir Zeit fürs Frühstück. Im Refugio wärmen wir uns bei einem Becher Tee auf und essen unser Brot. Wir setzten uns nochmal auf die Steine mit Blick auf die Lagune und bewundern die erneute Klettergruppe, die sich auf macht zur Spitze des Frey! Es wird nun aber auch für uns Zeit aufzubrechen, wir packen das Zelt zusammen und machen uns auf den Rückweg. Das steile Stück ist auch bergab sehr anspruchsvoll und anstrengend, aber als wir das Geröll und die Felsen hinter uns lassen und in den Wald einkehren ist der Weg sanft abfallend und wir genießen das Wandern :) Linda merkt an,  dass leichtes bergabwandern genau Ihr Ding ist #LindasTerrain ;)

Nach den ersten 3 Stunden will ich noch einen Abstecher zum Strand machen, das sind 2km Umweg, bei dem ich denke, dass er sich lohnen wird. Es ist ein Strand direkt an der Lagune und bestimmt ein hübsches Fleckchen um den Mittagsstopp einzulegen. Der Weg zur Lagune geht durch den Wald und bergab, bergab, bergab.. Und es hat sich sehr gelohnt, der Strand an der Lagune ist wunderschön, wir setzten uns auf unsere Isomatten und essen unsere mitgebrachte Snacks (der Rucksack wird auch immer leichter :)

   

Der Rückweg von der Lagune geht jetzt natürlich nur bergauf, bergauf, bergauf und ist ziemlich anstrengend, insbesonder da sich der Muskelkater beim bergauflaufen deutlich bemerkbar macht... und ich frage mich, wie sehr mich Linda wohl gerade für diesen "nur 2km" Umweg verflucht ;)

Wir kommen wieder zur Weggabelung und finden den Weg zurück. Auf dem letzten Abschnitt liegt noch ein Wasserfall, dieses mal nur mit 200m Umweg, das schaffen wir auch noch!.. Uns so machen wir noch eine kurze Rast am Wasserfall. Von hier aus soll es laut Karte weitere 2km entlang der Asphaltstrasse gehen, bis wir zum Busterminal kommen. Dann heißt es wohl auf den Bus warten und in über einer Stunde wieder zurück nach Bariloche fahren. Aber wir haben Glück und es kommt anders: wir checken auf dem Parkplatz die einsteigenden Leute und ganz in unserer Nähe ist ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern, die gerade das Auto beladen. Ich frage ganz vorsichtig, ob sie uns nicht bis zum Busterminal mitnehmen können, auf 2 weitere Kilometer entlang der Straße habe ich keine Lust..  Und wir haben das große Los gezogen: statt bis zur Bushaltestelle werden wir bis nach Bariloche mitgenommen! 

Wir werden an der falschen Seite des Ortes rausgelassen, aber immerhin, das hat Zeit gespart und war ein äußerst bequemer Rückweg! Wir schlurfen dann nur noch durch den Ort und kehren auf dem Heimweg in den Supermarkt ein, bloß keine Umwege oder doppelte Wege mehr laufen, die Fußsohlen brennen mir vom langen Weg bergab heute! Wir laufen schon ganz merkwürdig und schwanken, wir brechen schon in Gelächter aus, weil wir uns kaum noch richtig bewegen können und sicher aussehen als wären wir betrunken! Ich jammere, dass mir die Füße wehtun, Linda sagt gar nicht mehr, welche Körperteile wehtun, es geht wohl schneller zu berichten, was nicht wehtut: der Bauch! ;) Ich merke an, dass mir sogar der Bauch wehtut, weil ich vor lauter Lachen die letzte Tage auch den Bauch trainiert habe, wir haben einfach immer viel zu lachen, trotz Anstrengung :) 

Wir ahaben Hunger, daher schleppen wir uns mitsamt dem riesigen Backpack in den Supermarkt. Normalerweise darf man keine Taschen mit reinnehmen und muss den Rucksack im Schließfach am Eingang lassen, beim Anblick unserer umgeschnallten Monster sagt der Security Typ aber nichts, entweder er ist fassungslos, dass wir SO! in einen Supermarkt eintreten, oder es liegt daran, dass die Backpacks eh niemals ins Schließfach gepasst hätten.. ich befürchte nur schon eine immense Rechnung für die Dinge, die wir beim Drehen und Wenden alle vom Regal reißen, aber es geht alles gut :)

Bepackt mit der allgegenwärtig hochgepriesenen Wassermelone (rettet uns vorm Austrocknen, in anstrengenden Momenten wurde sogar schon von ihr halluziniert), und weiteren Snacks für morgen (denn da steht eine geführte Wandertour an) gehts ab zum Hostel.

Und es geht schon wieder los... und was? Die packaction natürlich. Glaub diese Reise haben wir die Worte "Monster" und "Packen" so häufig benutz, dass man sagen könnte, wir waren auf einer Monster-Pack-Reise... Der große Rucksack muss ausgepackt werden, der kleine aber auch, denn der muss ja für morgen neu gepackt werden... also packen wir erst mal ALLES aus, wir beschlagnahmen wieder das ganze Zimmer.. nachdem wieder alles im großen Rucksack steckt und der kleine inclusive Snacks für morgen bereit steht ist es Zeit fürs Abendssen. Lisa aus Buneos Aires ist heute hier im Hostel angekommen und wir gehen gemeinsam Essen. Wir sind aber so erledigt, dass wir nicht ewig bleiben, das Hostelbett sieht zu verlockend aus, wir brauchen erholsamen Schlaf im Warmen und ohne Sturm:) Und dazu kommt, dass es morgen zeitig rausgeht, denn wir haben einen großen Tag vor uns. Was wir vorhaben? Ist doch klar: wandern! :)